©Jordan Whitt on Unsplash
Einführung,  Übungen

Übungen im Umgang mit deinem inneren Kind im Alltag

Du hast bereits Erfahrung in der Arbeit mit deinem inneren Kind? Vielleicht hast du auch eine der Übungen aus meinem Artikel „Übungen: Eine erste Annäherung an dein inneres Kind“ ausprobiert? Dann sind die ersten Schritte getan, herzlichen Glückwunsch 😊 Damit das neu gefundene Vertrauen bestehen bleibt, die Kleine sich weiter getragen und beschützt fühlt, ist es wichtig regelmäßig in Kontakt zu gehen. Ein paar Minuten pro Tag reichen um eine stabile Beziehung aufzubauen – z. B. zum Morgengruß und Kuscheln noch früh im Bett oder am Ende des Tages indem ihr euch erzählt, wie euer Tag war.

Ein weiterer Vorteil dieser Routine: Durch den regelmäßigen Dialog lernst du immer feiner und schneller zu unterscheiden, wenn sich dein inneres Kind durch plötzlich aufkommende Gefühle und Verhaltensimpulse in deinen heutigen Alltag einmischt, die Führung übernimmt.

Dein inneres Kind schlägt Alarm: Wie kannst du in diesen Fällen vorgehen?

©Arwan Sutanto on Unsplash
  • Wenn möglich, zieh dich kurz aus dem aktuellen Geschehen, deiner Tätigkeit o.ä. raus.
  • Schließe die Augen, spüre deinem ein- und ausströmenden Atem ruhig nach und fühl dich in die vorherige Situation noch einmal ein. Welche Gefühle kommen in dir hoch?
  • Trete in Kontakt mit deinem inneren Kind und frage es: Wie geht es dir gerade? Warum bist du wütend, traurig, ängstlich? Möchtest du mir sagen, was dich verletzt hat? Hat dich die Situation gerade an ein Erlebnis, einen Menschen aus der Vergangenheit erinnert? Was kann ich gerade für dich tun, wie kann ich dich unterstützen? Was würde dir gerade gut tun? Magst du in den Arm genommen, gehalten werden? Ich bin hier bei dir und jetzt da für dich. Ich beschütze dich und kümmere mich um die aktuelle Situation. Dir kann nichts passieren.
  • Schau, welche Sätze und Fragen in dir selber aufkommen. Führ deinen ganz eigenen Dialog mit deinem inneren Kind.
  • Bleib so lange bei ihm, bis es ruhiger wird, sich sicher fühlt. Bring es z. B. an einen sicheren Ort, bevor du dich wieder deiner Arbeit zuwendest oder frag es, ob es mit zu dir kommen möchte. Schau, was sich für dich richtig anfühlt.

Was, wenn du dich gerade mitten in einer Situation befindest, aus der du dich nicht herausziehen kannst?

  • Ist eine kurze Unterbrechung möglich? Ein Toilettengang, Getränke holen, nachgießen o.ä.?
  • Spüre deinen Atem, atme länger aus als ein – so beruhigst du dein Nervensystem. Dein Umfeld nimmt die Übung nicht wahr.
  • Sprich mit deinem inneren Kind. Sag ihm, dass du da bist, gut auf es Acht gibst und versprich ihm, dir sobald wie möglich Zeit zu nehmen, um zu hören, wie es ihm geht, was es verletzt, in Angst versetzt hat. Dann wende dich wieder deiner „Realität“ zu.
  • Wenn du in dir trotzdem nicht wirklich Ruhe findest, ist die Imaginationsübung des Herausstellens eine weitere gute Methode. Ich werde sie dir in naher Zukunft per Einführungs-Artikel und Podcast zur Verfügung stellen.

Du wirst sehen, dass dieser Prozess mit der Zeit zur Routine wird, sich nicht mehr sonderbar anfühlt a la „Ich spreche da mit meinem inneren Kind, hm?!“. Du lernst zu unterscheiden, wer gerade am Steuer sitzt und weißt was zu tun ist, wenn alte Gefühle dich zu überschwemmen drohen. Durch deine feinere Wahrnehmung kannst du schneller eingreifen und die Kleine beruhigen. So kommt das „Drama“, in das sie sonst auch dich oftmals mit hineinzieht, erst gar nicht auf. Auf diesem Weg erschaffst du dir selber mehr und mehr Stabilität in deinem eigenen Alltag und somit Sicherheit in / mit dir selbst. Übung macht hier wirklich den Meister bzw. die Meisterin!! Ich freue mich über Anregungen, Fragen etc. weiter unten in den Kommentaren!

Last but not least: Parallel zur Arbeit mit dem inneren Kind sind Themen wie „Arbeit mit Glaubenssätzen“, „Ressourcenarbeit“ und „Resilienz“ eine große Unterstützung – Artikel zu letzteren Themen folgen bald hier im Blog. So löst du Stück für Stück die alten Überzeugungen der Kleinen auf und bringst sie dadurch (mehr) zur Ruhe. Zugleich stärkst du dein erwachsenes Ich im Hier und Jetzt. Das befähigt dich, dein Leben in die eigene Hand zu nehmen und so zu führen, wie du es dir schon lange erträumt hast.

Viel Spaß dabei! 😊

⭐️PS: Lust auf weitere EXit! Feature, Podcasts, Übungen, Webinare und und und? Dann abonniere doch den EXit!-Newsletter? Hier geht’s lang zur Anmeldung 😊

2 Kommentare

  • Britta Heinrich

    Hallo, ich finde diesen Blog gerade so hilfreich für mich!
    Nachdem nun ein kindliches Trauma bei mir diagnostiziert wurde, übe ich mich im Umgang mit meinem inneren Kind. Ich habe Mirtazapin vor 7 Wochen zum schlafen verschrieben bekommen und hoffe nun, es wieder absetzen zu können, in dem ich auch bei möglicher Schlaflosigkeit mein inneres Kind – denn aus dem kommt es ja, beruhigen zu können. Ich bin sehr dankbar diese Seite gefunden zu haben und freue mich auf weiteren Input.

    • Elke Sander

      Liebe Britta, ich freue mich sehr über dein Feedback und wünsche dir weiterhin einen guten Heilungsweg mit deinem inneren Kind und hin zu dir. Grüße von Herzen Elke

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert