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Sizilien: Liebe geht durch den Magen!

Teil 2 meines Sizilien Abenteuers: die sizilianische Küche

Herzlich willkommen zurück „in Sizilien“ bzw. meinem leidenschaftlichen Reisebericht 😉

Teil 2 widme ich einer meiner gaaaanz großen Leidenschaften bzw. gleich zwei meiner großen HERZENSTHEMEN: dem Reisen UND der Kulinarik!! Für mich gehört die jeweilige Landes- oder Stadtküche immer & unbedingt zum reisend neue Welten Entdecken dazu!! Die Küche, Zutaten, die Art der Zubereitung, bis hin zu „wie wird in welcher Gegend zusammen gegessen bzw. gesessen“: All das sagt so viel über die Seele des Landes aus, ihre Menschen, ihr Miteinander, ihre „Lebensprioritäten“, … Hier tauche ich gerne ein & ab, teste, erweitere meinen Geschmackshorizont und nehme immer wieder viele Inspirationen mit zurück nach Hause.

Wie schon in Teil 1 zu Sizilien herausgestellt, wurde die Insel, ihre Kultur, Küche etc. im Laufe der Geschichte durch unterschiedlichste Bewohner geprägt. Entsprechend ist sie eine der vielfältigsten Küchen Italiens – und purer Genuss! Wir hatten uns entsprechend zwei Dinge vorgenommen:

  • nicht zwei Mal ins gleiche Restaurant zu gehen
  • nicht zwei Mal das Gleiche zu essen 😉

Und der Vorsatz hat sich wirklich gelohnt: So viele neue Zutaten, Geschmackskombinationen, Arten der Zubereitung und und und zu testen war super spannend und voller neuer Genüsse.

Ein kleiner Streifzug durch Siziliens Küche & meine kulinarischen Entdeckungen

Anbei ein kleiner Streifzug durch die Küche an sich – dem folgen einzelne persönliche, kulinarische Tipps unserer Reise.

Die sizilianische Küche ist geprägt von ihren reichhaltigen Erträgen der Landwirtschaft und der Fischerei. Im Fokus stehen: Pasta, Fisch & Gebäck – und alles hööööchst köstlich!!

By the Way: Die Süßspeisen Siziliens gehören sicher zu den reichhaltigsten & farbenfrohsten der Welt. Zum Thema Reichhaltigkeit: Unter der Woche frühstücke ich zu Hause eigentlich immer zuerst Obst. Von unserem Host in Catania zum ersten Frühstück ins Café PRESTIPINO geschickt, konnte ich von Anfang an nicht anders, als mich auch für den Rest der Reise täglich durch den Reichtum des Frühstücks-/Gebäcks zu futtern.


Zur Pasta: Die wird im Schwerpunkt mit viel Gemüse serviert – und oftmals gekrönt durch Fischeinlagen, Muscheln oder Krustentiere. Ich benutze seitdem eingelegte Sardellen selber gerne als eine Art Gewürz, indem ich 2, 3 Stück der eingelegten Variante vor dem Servieren in beispielsweise meine tomatigen Soßen „einreibe“. Das gibt eine tolle Nuance, ohne zu salzig oder fischig zu sein! Die Nähe zu Afrika hat Couscous nach Sizilien gebracht und die Araber den Reis.

Zu Gemüse und zum Würzen: Hier sind unter anderem Tomaten, Oliven, Auberginen, Artischocken, Kapern, wilder Fenchel & Spargel und Zitronen von Bedeutung. Mit Zitronen/-zeste & meiner marokkanisch eingelegten Variante setze ich meinen Gerichten oftmals am Ende noch eine unauffällige, feine Note auf – und die Zeste sieht obendrein als Deco gut aus.

Der Fisch in Form von Thunfisch, Schwertfisch, Sardellen und Sardinen sowie Krustentiere stehen im Gegensatz zu Fleisch im Fokus. Fleischgerichte bestehen im Schwerpunkt aus Schwein, Lamm und Wildkaninchen.

Als Milchprodukt hat der Ricotta eindeutig die Nase vorn und ist in allen möglichen Gerichten & Formen zu finden. Hinzu kommt u. a. der sizilianische Pecorino, der oft anstelle von Parmesan über die Pasta gerieben wird.

Auch sehr wichtig: Mandeln & Pistazien!

Gerichte & Leckereien

Welche Gerichte & Leckereien sind besonders bekannt & beliebt (mein MINI-Auszug ob der Bandbreite!!):

  • Cannolo (ital., Mehrzahl: cannoli – muss man sich merken, dann man kauft selten nur eins 😉 ist ein gefülltes Gebäck aus Sizilien. Es besteht aus einer frittierten Teigrolle mit einer süßen cremigen Füllung, die Ricotta, Vanille, Kakao, Schokoladenstückchen oder kandierte Früchte enthält.
  • Beim Genuss einer Pistaziencreme, egal in welcher Form wie z.B. mit Ricotta in einem Cannolo oder Cornetto = Croissant, in Eisform oder oder: Du hast das Gefühl, deine Zunge klebt dir gleich am Gaumen fest!! ABER auch, dass es das einfach wert ist – bei allen sizilianischen Süßigkeiten. Und der Meinung bin ich nicht allein, denn wie hörte ich eine Mit-Touristin am Nebentisch sagen: „Dessert first – life is too short!“ 😉
  • Arancini: Ein Arancino ( sizilianisch Arancinu oder Arancina, „kleine Orange“, Plural: Arancini) ist ein frittiertes und gefülltes Reisbällchen. Arancini gehören unter anderem zur traditionellen sizilianischen Küche und werden dort je nach Füllung auch in konischer Form zubereitet. Die Basis besteht aus geschältem Rundkornreis wie beim Risotto. Auch er wird hier z.B. mit Safranfäden und Käse wie Parmesan oder Pecorino zubereitet. Die Füllung kann aus Fleisch, Gemüse oder auch einmal wieder Pistazien bestehen. Am Ende wird das Ganze paniert und frittiert und ist ein gern gegessener Happen beim allseits geliebten (auch von Jessi & mit – deswegen haben wir keinen ausgelassen 😉 Aperitivo.

Die besten hatten wir übrigens in der Pasticceria Savia. Hier haben Jessi & ich etwas angeschlagen vom frühen Abflug ab Frankfurt um 6.40 Uhr unseren ersten kulinarischen Stopp eingelegt (ein Tipp unseres tollen Hosts Max!) und wussten sofort: Das wird unsere Reise 😉 Übrigens: es heißt ja Pasticceria = auch all das andere Gebäck ist einfach ein Traum!!

  • Caponata: Eine süßsauer zubereitete Vorspeise oder Beilage aus Paprika, Auberginen, Kapern & Zwiebeln – sicher existieren auch weitere Varianten.
  • Pasta alla Norma – wird meistens mit Makkaroni oder Penne serviert: ausgebackene Auberginenscheiben, zerkleinerte Tomaten, frisches Basilikum und der für Sizilien typische Schafskäse Ricotta salata.
  • Pasta con le Sarde: Je nach Rezept werden hier ausgenommene Sardinen entweder frittiert oder mit Zwiebeln & Knoblauch in Olivenöl angebraten. Hinzu kommen fein geschnittenes Fenchelgrün, grob gehackter Fenchel, eingelegte und kleingeschnittene Sardellen, Rosinen und Pinienkerne.
  • Fisch & Meeresfrüchte gibt es im Fokus in gegrillter oder frittierterForm. Wir haben auch gefüllte Schwerfischrouladen genossen oder Thunfisch in einer wundervollen Soße aus geschmolzenen, roten Zwiebeln, Oliven und Tomatenstückchen. Yummy.

Viele Gerichte werden mit angebratenen Brotkrumen serviert – was ich jetzt nicht sooo gebraucht hätte. 🙄 😎

Und was kostet das?

Sicher auch ein interessantes Detail: Was kostet das alles? Jessi und mich hat es immer wieder erstaunt, wie ähnlich die Preise für alle Gerichte und Getränke an ALLEN Orten lagen (es sei den man geht Haute Cuisine essen – was wir nicht getan haben, auch wenn es oft so geschmeckt hat ;-). Eine Pasta bewegt sich zwischen 12,- € und 18,- € (mit frischsten Meeresfrüchten), Fisch & Meeresfrüchte zwischen 16,- € und 22,- €. Hinzu kommt in Italien ja das Coperto = Gedeck mit circa 2,- € bis 3,- € pro Person und die Beilagen. Letztere sind nicht wie bei uns einfach automatisch mit auf dem Teller, sondern werden getrennt bestellt & berechnet.

Was gab es auf der Bootstour Nr. 2 per mangiare?:

Das war doch noch was – ich wollte euch ja ein paar Stichworte liefern zu unseren tollen Boot-Snacks!

  • Eingelegter Thunfisch nach altem Familienrezept: Wenn früher die Männer für einige Tage auf See gingen, brauchten sie etwas Haltbares zu Essen für unterwegs – Kühlschrank non esiste 😉. Nachdem ich den Thunfisch selber verkostet habe, hab ich mit den Männern, sooo getrennt von ihren Familien und im Sturm und so, gleich viel weniger Mitleid gehabt: Das beste Essen hatten sie an Bord 😉. Der Thunfisch wird erst 2 Wochen in Salz eingelegt und getrocknet (etwas wie Bacalao). Danach werden gutes Olivenöl hinzugefügt und frische Kräuter. Verzehrt wird das Ganze mit trockenem Weißbrot.
  • Letzteres war auch die Beilage zu den in Öl & Zitrone gekochten Sardellen. Nach Abkühlung kamen in Steifen geschnittene, rohe Tropea Zwiebeln hinzu. Hm, ich weiß nicht genau, ich könnte mir vorstellen/meine Zunge sagte mir, dass beim Kochen etwas frische Peperoni beigefügt wurde und ein paar Kräuter. Für etwas mehr Frische würde ich hier zum Beispiel etwas Zitronenzeste hinzufügen.
  • Und dann gab es noch, auch vom Papa selbst gemachtes, Pesto Trapanese mit erneut Weißbrot. Zutaten: Olivenöl, geröstete Mandeln, Knoblauch, Basilikum und kleine Stücke gute, reife Tomaten. I love it!

Restaurants, Cafés etc.: Und hier haben wir unterwegs u. a. genossen – ein kleeeiner Auszug:

PRESTIPINO Cafè – Catania

Wundervolles, 1972 gegründetes, Cafèhaus, das Jessikas & mein Frühstücksspot wurde – okay, okay, hier waren wir dann doch öfters 😉 Die Cannoli sind der Traum und auch das weitere Gebäck. Unser InsiderInsider Tipp aber ist ein dreieckiges Gebäckstück, das mit Ricotta gefüllt ist. Bei der Bestellung zum Frühstück fragte man mich, ob ich die große oder kleine Variante wollte. Ich habe natürlich die große gewählt – bis zum späääten Nachmittag passte dann definitiv nichts mehr in meinen Magen 😉

DELIZIOSA – Catania

Eine der wundervollen Damen des DELIZIOSA, grazie tante 😍

Hier waren wir an unserem letzten Abend – und es war wirklich ein würdiger Abschluss. Das Restaurant liegt an einem wunderschönen Platz mit Blick auf eine festlich beleuchtete, alte Kirche. Die Küche ist einerseits bodenständig-sizilianisch und hat zugleich einen besonderen Twist – aber ganz unaufdringlich! Was das Restaurant zudem ganz besonders auszeichnet, ist seine so freundliche und hingebungsvolle, junge, weibliche Crew (bis auf einen jungen, auch sehr herzigen, männlichen Mitarbeiter). Wir wurden mit so viel Herzlichkeit beraten und bedient. Allen MitarbeiterInnen war ihre Hingabe und Begeisterung fürs Verwöhnen ihrer Gäste und ihre Zusammenarbeit anzumerken.

So einen „Ort“ wünsche ich mir für Frankfurt!!!

TANTÌKKIA Restaurant – Catania

Ein sehr leckeres, von der Küche eher etwas „moderneres“ Restaurant. Tolle Pasta, Fisch & Meeresfrüchte. Yummy, etwas gen Haute Cuisine und preislich doch im Rahmen!!

Ristorante la Brace – Cefalù

Hier haben wir zu spät versucht einen Tisch zu bekommen, haben also nicht dort gegessen. Aber unser „lokaler“ Nachbar hat sehr davon geschwärmt und wir haben es persönlich Vorort probiert doch noch einen Platz zu bekommen: Was auf den Tischen stand sah toll aus!!!

Konditorei Fiasconaro – Castelbuono

Zu einem Besuch in Castelbuono gehört ein Stop bei Fiasconaro. Die Konditorei an der Piazza Margherita hat es mit ihrem Panettone zu internationalem Ruhm gebracht und versüßte sogar Bruce Springsteen das Leben. Mittlerweile exportiert Fiasconaro weltweit. Trotzdem sind die drei Brüder am Boden geblieben. Fausto Fiasconaro bedient in der Bar an der Piazza noch persönlich. Wir haben dort die beste Brioche auf ganz Sizilien gegessen, gefüllt mit ultracremigen Eis. Ja, hier in der Gegend essen viele Menschen ihr Eis aus einem Brioche. Anfangs fanden Jessika & ich das etwas sonderbar, aber dann musste mir selbstverständlich auch …! Probieren solltest du auch das Manna-Eis und natürlich eine Scheibe Panettone, am besten mit Pistazien-Creme!

Mein bester Vorsatz: sizilianische Küche nun @myHome

Ich bin kulinarisch absolut inspiriert nach Hause gefahren und mit einem klaren Vorsatz: Ich möchte Zuhause wieder öfter & bewusster für mich kochen! An sich koche ich sehr gerne – gerade wenn ich aufwendigeres zubereite, bekomme ich dabei den Kopf leer & frei von all dem anderen Kram … Die letzte Zeit habe ich aber eher abends irgendetwas „zusammengerührt“ – nicht sehr bewusst, nicht sehr inspiriert und nicht wirklich mit Herz. Plan Teil zwei: Wieder mehr auf gute Zutaten achten!!! DENN DAS macht sie sizilianische oder eine jede gute Küche einfach am meisten aus!! Es muss nicht immer fancy sein. Es kommt darauf an, ob die Zutat nach etwas schmeckt bzw. nach dem, nach dem sie schmecken sollte – eine Tomate z. B. nach einer Tomate! So zaubern wir mit wenigen und einfach Zutaten ein Essen, das einfach glücklich macht – noch mehr, wenn wir es mit jemand Besonderem teilen!!! 💖

Seit meiner Ankunft zurück in Frankfurt habe ich deswegen bereits:

  • Im italienischen Großhandel Me.Ta. meine Küche nachgerüstet
  • Bei meinem Lieblings-Fisch“groß“handel Buhara in Dietzenbach frische Riesengarnelen, Calamariringe & frische Dorade gekauft und damit für Freunde experimentiert
  • Gutes Olivenöl, herrlichen Balsamico & meinen Lieblings-Dattel-Feigen-Essig gekauft
  • Thunfisch Tagliata im Selbstversuch gemacht, yummy
  • Eine neuartig komponierte Tomaten-Oliven-Kapern-…-Soße zusammengebraut und am Ende meine in selbstgemachter Petersilienpesto & Zitrone marinierten Calamariringe hinzugegeben 😍
  • Die Doraden experimentell mariniert & gefüllt & genossen

schlecht für den Start oder? 😉Das tut gut und so habe ich das Gefühl, ein Teil Siziliens & seines Spirits, seiner Liebenswürdigkeit und Lebensfreude mit nach Hause genommen zu haben!

So: Nun sind wir aber wirklich am Ende meiner doch länger als geplant ausgefallenen Hommage an Sizilien.

Was bleibt mir zu sagen: Sicilia, tu mi piaci-missimo (Liebste Marina, ich weiß, dass das kein korrektes italienisch ist, aber Sizilien verdient eine Wortneuschöpfung!! ah & übrigens: Darf ich euch Marina Grones vorstellen?! Ich habe sie als hervorragende Dolmetscherin & Übersetzerin kennengelernt – B2B und B2C, auf Veranstaltungen, Messen, Einsätze in Unternehmen und und und. Ihre Bandbreite ist groß und sie ist bei allen Aufträgen nicht nur mit ihrem umfassenden Wissen & Expertise dabei, sondern immer auch mit großem Einfühlungsvermögen. Schaut euch gerne auf Ihrer Website um! ) 😉

Deine Menschen, Landschaft/en, das Meer, die Vielfalt der Eindrücke, des Essens, …, hm, ganz einfach zum Schluss: Grazie mille UND ich komme wieder, auf jeden Fall UND bald!

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