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Einführung,  Podcast,  Übungen

Podcast #4: Achtsamkeit, wie du aus dem Gedanken-Hamsterrad aus- und in DEIN Leben einsteigst!

Intro zur Episode

In meinem Blogartikel „Meditation & Achtsamkeit: Was sie bewirken können“ habe ich das Thema „Achtsamkeit“ bereits angeschnitten. Da ich es für einen grundlegenden Zusammenhang und eine wichtige, tägliche Praxis im Changeprozess halte, gehe ich in dieser Podcast Episode noch einmal vertiefend darauf ein. Vor allen Dingen möchte ich euch mit ins Experimentieren im Alltag nehmen. Macht selber erste Praxiserfahrungen und fühlt, wie schon kleine Schritte den Blick auf eure Lebensrealität und somit auch eure Lebensqualität verändern können. Das gibt euch eine extra Portion Power für euren Veränderungsprozess! Und das Gute ist: Für die ersten Schritte müssen wir nicht wieder gleich einen Kurs buchen, Equipment kaufen oder oder: Du kannst jederzeit und an jedem Ort starten und schauen, wo dich die Erfahrung hinführt – ich wünsche dir ganz viel Spaß und sicher auch eine Portion Geduld für dieses spannende Erlebnis.

Im Detail geht es in dieser Episode um Folgendes:

  • Was ist Achtsamkeit genau?
  • Warum geht Achtsamkeit uns alle etwas an?
  • Wie wirkt Achtsamkeit sich auf unser tägliches Leben aus – und kann es positiv beeinflussen?
  • Was macht ein „achtloses“ Leben mit uns?
  • Beispiele, die das Leben schreibt: Elkes Achtsamkeits-Fettnäpfchen und lichte Momente 😉
  • Achtsamkeit – das ist gar nicht schwierig: Mach mit bei
    • einer ersten Kurzübung …
    • … und, du willst einfach meeehhhhr von diesem tollen Gefühl?: sei dabei bei unserer 3-Tage-Challenge

Timecodes der Episode

  • Intro allgemein  00:00
  • Intro Inhalt dieser Episode 00:46
  • Kurzer Ausflug zu unserem Monkey / Mind und seinen permanenten Einflüsterungen  02:04
  • Achtsamkeit – worum geht es dabei? 05:09
  • Erste Schritte in diese Achtsamkeitspraxis: Nimm teil an der 3-tägigen Achtsamkeits-Challenge 21:05
  • Outro 24:55

Podcast #4: Achtsamkeit, wie du aus dem Gedanken-Hamsterrad aus- und in DEIN Leben einsteigst!

Links & Empfehlungen

Inhalte der Episode im Detail – Transkript

1. Intro allgemein:

  • Herzlich willkommen und schön, dass du dabei bist bei EXit! dem Podcast der Mut und Lust macht auf Veränderung:
    • denn es gibt wirklich noch so viel zu entdecken und zu leben, was wir uns für uns selber oft gar nicht trauen oder zutrauen
  • Mein Name ist Elke Sander und ich bin die Initiatorin der multimedialen Plattform EXit! – bei sich alles ums Aussteigen, Umsteigen und Mut zu dir selbst dreht!

2. Intro Inhalt dieser Episode:

  • Kaum zu glauben, aber wahr: Dies ist schon mein vierter Podcast und das möchte ich zum Anlass nehmen, um mich für euer tolles Feedback zu den ersten drei Episoden zu bedanken. Das hat wirklich unglaublich gutgetan und mich darin bestärkt mit noch mehr Vollgas weiter zu machen!
  • Und damit wären wir dann bei dieser Episode!
  • Nachdem ich euch in den Vorgänger-Podcasts schon durch zwei Meditationen geführt habe, zäume ich heute quasi das Pferd doch noch einmal von hinten auf und gebe euch ein wenig mehr thematischen Background zum Thema Achtsamkeit
  • Warum tue ich das?
  • Ganz einfach: Zum einen, weil wir dem Begriff „Achtsamkeit“ mittlerweile an vielen Stellen begegnen, ihn aber oft noch die Aura von esoterischem Gequatsche o. ä. umgibt. Mit EXit! möchte ich u.a. ja gerade zu solchen Themen aufklären, sie entmystifizieren und aus den Nischen herausholen. Das Thema Achtsamkeit liegt mir hier besonders am Herzen, denn wie ihr später im Podcast noch hören werdet, kann ein persönliches Achtsamkeits-Finetuning unser Leben extrem positiv verändern – und das auf eine sehr einfache Art, ohne großen Aufwand!

3. Kurzer Ausflug zu unserem Monkey Mind und seinen permanenten Einflüsterungen

  • Ein zweiter Punkt zum vorherigen Thema „Warum tue ich das“: weil wir unseren Geist ab & an mit Zahlen, Daten und Fakten „abholen“ müssen/können/dürfen. Denn wenn er Zusammenhänge versteht, lässt er auch eher zu, dass wir uns auf diese neuen Wege und Methoden einlassen.
  • Und dass er das braucht ist auch nicht schlimm: Unsere Ration ist uns in vielem nützlich, hat uns wahrscheinlich auch schon vor der ein oder anderen Gefahr beschützt, ABER bei EXit! versuchen wir ihr ab und an ganz elegant & unbemerkt ihm seine Vorherrschaft zu entziehen – nach dem Motto: Mind/Geist hat Futter zum Nachdenken und ist beschäftigt, wir gehen derweil mal in eine neue Erfahrung und Übung 😉
  • Vielleicht ist auch das Folgende gut zu wissen, um mehr Verständnis für diesen sich ständig einmischenden Geist zu bekommen und ihn einfach immer wieder liebevoll mit ins Boot zu holen:

Seine uns oft überflutende Übermacht hat in vielen Fällen auch etwas mit einem sehr früh gelernten, emotionalen Schutzmechanismus zu tun, der bereits in unserer Kindheit ansetzt. Oft sind wir in dieser Phase mit schwierigen Erlebnissen und Konstellationen konfrontiert worden, sind z. B. von unseren Liebsten sehr verletzt, missachtet, bis hin zu misshandelt worden. Diese so beigebrachten Verletzungen waren so schmerzhaft, dass wir uns aus Selbstschutz unbewusst aus dem Fühlen geflüchtet haben und ganz in den Kopf, die Ratio gegangen sind. Anders hätten wir kleine Wesen den Schmerz nicht aushalten können – gerade, wenn ihn uns Mama oder Papa oder sonstige geliebte Menschen zugefügt haben. Im Kopf haben wir versucht, Erklärungen für das Erlebte zu finden, mit denen wir irgendwie zurechtkommen konnten und die die, von denen wir abhängig waren, die wir so sehr liebten (Eltern, Familie etc.) in einem erträglichen Licht stehen ließen. Leider hat dieser Mechanismus noch etwas anderes mit sich gebracht, das uns meistens bis ins Erwachsenenalter verfolgt: Aus Liebe und Angst durften wir die Erwachsenen um uns herum nicht kritisieren. Wer war folglich also schuld, hatte schlechte Behandlung, fehlende Zuneigung und Zuwendung verdient?: Wir. Diese falschen Schlüsse über uns selbst, das fehlende Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein begleiten uns in Form von negativen Glaubenssätzen über uns selbst weiter durchs Leben. Was also als sehr notwendiger Schutz in unserer Kindheit begann, steht uns heutzutage immer wieder im Weg wenn wir Veränderung angehen wollen. Mehr zu Thema Glaubenssätze und der Arbeit damit findet ihr bereits im EXit! Blog – ich lege euch einen Link in die Shownotes!

Also seid geduldig mit euch und eurem Geist, startet eine neue Partnerschaft mit ihm und macht so aus 1 + 1 mehr als 2 😉

4. Achtsamkeit – worum geht es dabei?

Nun aber zum Thema Achtsamkeit: Worum geht es eigentlich bei diesem Wort, das mehr und mehr in aller Munde ist? Ich würde es einmal in eigenen Worten so definieren: Achtsamkeit ist der Zustand, in dem wir ganz bei uns und im aktuellen Moment sind. Wir grübeln nicht über das Gestern nach und planen nichts für das Morgen. Wir sind im Hier & Jetzt und nehmen Gefühle und Gedanken in uns und genau in diesem Moment wahr. Und nun kommt die Kür: Wir nehmen sie NUR WAHR ohne sie zu bewerten. Ohne dass wir sie mögen oder ablehnen, weghaben wollen UND ohne uns von ihnen unter Druck setzen zu lassen. Wir nehmen wahr, dass sie da sind, was sie sagen. Punkt. UND wir lassen uns von unserem Mind nicht reinreden in diesen Moment. Denn das passiert sehr schnell: Wir nehmen den Moment zwar noch wahr und sind hier achtsam, aber ganz schnell klinkt sich unser Geist ein und erzählt eine Geschichte zu deiner aktuellen Wahrnehmung – da will er mit dir das Abendessen planen, erinnert dich an die dringend anstehende Urlaubsbuchung, aus dem leichten Schmerz im Hals wird eine schon wieder drohende Grippe und und und. Lass dich nicht davonreißen und sag hier STOP. Das ist nur ein Gedanke, einer von tausenden, die uns während des Tages durch den Kopf gehen. Und so überzeugend er sich im Kopf auch anfühlt: er ist einer unter fielen und nicht die ultimative Wahrheit. Komm zurück in den aktuellen Moment.

Das hört sich eventuell leichter an, als gesagt. Probiere es für einen kurzen Moment aus – stoppe dafür nach der folgenden Anweisung gerne kurz den Podcast:

  • Nimm dir etwas Kleines zu essen
  • Setz dich damit ruhig hin
  • Nein, nein, noch nicht hineinbeißen!!
  • Schau es dir in Ruhe und von allen Seiten an! Wie sieht es aus? Farbe, Form etc.
  • Riecht es nach etwas? Läuft dir schon der Speichel im Mund zusammen und wie fühlt sich das an?
  • Beiße nun vorsichtig ein Stück davon ab. Wie fühlt sich das in deinem Mund an? Nach was schmeckt es? Ist es weich oder muss du es arg bearbeiten und zerkauen?
  • Kaue weiter darauf herum: verändert sich der Geschmack?
  • Sei wachsam für alles, auch ganz neue Impulse und Erfahrungen – gleichsam dem sogenannten „Anfängergeist“ aus dem MBSR. So als machst du diese Erfahrung das erste Mal und nimmst alles wahr, auch wenn dir das sonderbar vorkommt.
  • Versuche die Speise weiter zu erkunden bis du sie eine ganze Zeit später vorsichtig herunter schluckst und auch dem nachgehst
  • Wo bist du gerade? Noch beim Essen und Erkunden?
  • Stopp nun gerne den Podcast für diese Übung oder hole sie nach, wenn der Moment besser passt

Und, wie lief’s? Konntest du über die wenigen Minuten ganz bei der Erfahrung bleiben? Musstest du immer wieder verhindern, den Bissen nicht wie sonst immer hastig einfach herunter zu schlucken, ohne ihn wirklich geschmeckt zu haben? Aha 😉

Das war übrigens eine der Startübungen aus dem MBSR Training – meistens wird sie mit einer Rosine praktiziert. Da bin ich gar kein Fan von Rosinen, deswegen lasse ich euch bei der Speisenauswahl auch mehr Raum 😉
Entdeckt vielleicht eure Lieblingsspeise auf diesem Weg ganz, ganz neu?

Was uns hier in einer bewussten, kurzen Übung schon sehr schwerfällt, kommt uns im Alltag fast gänzlich abhanden.
Was meine ich damit?: Wir sind gedanklich meistens im Morgen oder Gestern, im Grübeln und Planen, aber was passiert gerade in diesem Moment in meinem Leben? Nehmen wir das wahr und sind demgegenüber entsprechend achtsam? Und was macht das mit uns, unserem Selbstgefühl, der Wahrnehmung von vielem um uns herum und in unserem Leben? Ich illustriere das ganze einmal mit ein paar Beispielen:

  • Früh morgens bei dir zu Hause: Wann hast du bei deiner Morgendusche das letzte Mal bewusst das warme Wasser wohlig deinen Körper umfließen gefühlt – wenn du das überhaupt schon einmal getan hast? Der Duft deines Duschgels?
  • Und: Wie genau hat dein Frühstück heute geschmeckt? Die Sauren Beeren im Müsli, das Knuspern des frischen Brötchens, der Duft des Kaffees? Und: Wahrgenommen & genossen?
  • Und vor ein paar Tagen früh am Morgen bei mir zu Hause?: Da habe ich mich tatsächlich selber einmal wieder erwischt wie ein Roboter meine Yoga-Morgenpraxis absolviert zu haben! Gen Ende meiner einstündigen Paxis bin ich quasi bei einer Asana/Haltung „aufgewacht“ und hatte keine Idee, ob ich die anderen wie sonst auch gemacht habe? Ich war so in Gedanken, dass ich über 45, 50 Minuten meinen Körper in Übungen gehalten habe, ohne sie zu fühlen, mir ihrer bewusst zu sein – und beim Yoga geht es u.a. darum. Und ich spreche hier nicht von einem seelig machenden Flow, sondern, dass ich derweil über alles Mögliche gegrübelt habe. Unfassbar! Und doch kein Problem: Das kann passieren – aber wenn wir ständig so vor uns hinleben?

Das Traurige ist, was uns in der Zeit alles entgeht, was wir nicht wahrnehmen: das Lächeln deines Kindes, den liebevollen Blick deiner Partnerin/deines Partners, das leckere Abendessen, den Duft von frisch gemähtem Gras, das Lob deiner Vorgesetzten, die Anwesenheit eines geliebten Menschen, der vielleicht schon morgen nicht mehr an deiner Seite ist. Daran denke ich mehr und mehr, wenn ich heutzutage meinen 91-jährigen Vater besuche.

Und vielleicht merkst du schon:

  • Die Liste, über das, was du alles verpasst, nicht siehst, nicht fühlst und somit nicht schätzt, ist bis ins Unendliche zu führen.
  • UND: Es geht bei Achtsamkeit eben nicht um ein esoterisches Geschwätz, das mit dir nicht zu tun hat. Ich hoffe uns wird vielmehr klar: Vorhandene oder eben nicht vorhandene Achtsamkeit bedingt unser aller Leben und ob wir die Fülle, das Schöne darin wahrnehmen oder im Hamsterrad daran vorbeirennen?!

Versteht ihr, was ich meine?

Und ist das nicht jammerschade? Und holt das einen so gehypten Begriff wie „Achtsamkeit“ nicht richtig auf den Boden, hinein in unser Leben und macht klar, dass wir alle viel mehr darüber wissen sollten oder besser: Achtsamkeit in unseren Alltag holen sollten oder dürfen?

Warum wird es immer noch nicht in den Lehrplan unserer Kinder integriert – bevor sie so blind werden wie wir und dieses so kostbare Bewusstsein erste wieder erlernen müssen? Wäre es nicht auch für uns einfach nur wunderbar uns Momenten wieder einmal komplett hinzugeben, so wie es Kinder ganz natürlich tun, wenn sie in etwas vertieft sind?

Netter Seiteneffekt: Wir sorgen uns in diesem Moment einmal nicht, planen nicht, gehen raus aus dem täglichen Druck und Perpetuum mobile!!!

Und Achtsamkeit kann noch viel mehr bewirken: Konsequent praktiziert kann sie unser Leben mehr und mehr mit glücklichen Momenten bereichern, uns wirklich glücklicher machen!
Wie, was soll das jetzt, jetzt übertreibt sie es aber oder besser ich übertreibe!?? 😉
Hmmmm, dann gerne zum Schluss dieses Podcasts ein kleines Beispiel, eine Erfahrung, die ich zum Thema selber positiv gemacht habe:
Während meines Norderney-Aufenthaltes letzten Herbst – das war kurz nach dem Absprung aus meiner Firma – habe ich eine für mich eine wirklich sehr grundlegende und bereichernde Erfahrung gemacht. Dem muss ich vorausschicken, dass ich zu der Zeit an einem MBSR Kurs teilgenommen habe. MBSR, was ist das? Es geht um Mindfullness Based Stress Reduction, ein in den 70er Jahren vom Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickeltes Achtsamkeitstraining, das mittlerweile weltweit anerkannt ist und praktiziert wird. Ich lege euch dazu etwas in die Shownotes! Diese Kurse kann ich wirklich nur empfehlen!
Eines der Kurs“versprechen“ fand ich doch recht absurd: Sie werden danach glücklicher sein! Aha, nach acht Wochen regelmäßiger Meditation und Achtsamkeitstraining soll das also so sein. Hm?! Also, ich habe den Kurs trotzdem gemacht, nicht deswegen 😉
Was durch den Kurs wirklich zum ersten Mal gefühlt in mir ankam, war, was Gewahrsein und mit mir im gegenwärtigen Moment sein wirklich bedeutet. Wie sich das anfühlt. Was ist geschehen? Zurück nach Norderney: Während meiner stundenlangen Strandspaziergänge fiel mir irgendwann auf, dass ich immer wieder urplötzlich missgelaunt oder traurig war, darüber grübelte, was mir jetzt ohne Agentur alles Negatives widerfahren könnte etc. Ich schaute mich um und mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, wo ich gerade war: am Meer, die Sonne schien und der Wind fegte mir um die Ohren. Ich hatte mich endlich getraut, den Schritt raus zu wagen, hatte genug Geld, um eine Zeit auszusteigen, auf der Insel in mein Lieblingscafé zu gehen und und und. War das ein Grund genau jetzt sooo deprimiert zu sein? Okay, wie es finanziell für mich weiter gehen würde wusste ich nicht, aber in diesem Moment war ich von so viel Schönheit und Fülle umgeben und ich liebe das Meer – muss aber zugeben, dass ich eigentlich gar nicht wirklich da war. Kann ich da nicht gleich zu Hause bleiben und mir von dort aus all die Gedanken machen? Dieses Mal wollte ich den Moment nicht wieder verlieren an all die Grübeleien! Da entschied ich mich, die Insel zu meinem Meditationskissen zu machen – neudeutsch: Ich unterzog mich einer Self-Challenge. Den Rest meines Aufenthalts lenkte ich meine Aufmerksamkeit so gut wie möglich auf all das, was mich hier und im jeweiligen Moment an Wundervollem und Großzügigem umgab. Kamen schwierige Gedanken auf, nahm ich sie wahr, schaute ob ich sie gerade lösen konnte oder musste, sie überhaupt noch aktuell waren und ließ sie ggfs. ziehen. Ihr werdet lachen: Meistens qualifizierten sie sich fürs: Dich kann ich ziehen lassen!
Und was passierte? Nach 1, 2 Tagen schlug meine Stimmung merklich um. Ich fühlte mich entspannter und mir fielen die „Geschenke des Alltags“ oder Aufenthalts vermehrt auf. 1, 2 Tage weiter kam in mir immer wieder eine Art überschäumende Freude auf, Leichtigkeit und zugleich Ruhe, wie ich sie so vorher noch nie erlebt hatte. Ich musste an das Kursversprechen denken: Es stimmte irgendwie. Durch mein wachsendes Gewahrsein für den aktuellen Moment, die zunehmende Fähigkeit mir meiner Gedanken bewusst zu sein und sie zu lenken, war ich sowohl all den alten Ängsten und Grübeleien der Vergangenheit als auch denen in Bezug auf meine Zukunft weniger ausgeliefert. Und in meinem Bewusstsein war plötzlich Platz für etwas ganz anderes: den aktuellen Moment, für Schmecken, Fühlen, Wahrnehmen. Selbstverständlich haben wir alle im Hier und Jetzt immer auch wieder schwierige Momente, ja sogar große Probleme, die sind aber eher die Ausnahme. Oder nicht? Sind wir wirklich ständig in Gefahr, so wie es uns unsere Gedanken wahrmachen wollen? Ist unser Alltag nicht vielmehr viel „neutraler“, ungefährlicher als unser Monkey Mind uns einflüstert? Wenn wir den Blick für all die Geschenke, die uns umgeben, öffnen, birgt unser Leben permanent kleine und große Freuden.

Unser Gehirn ist auf Überleben ausgelegt, uns zu beschützen. So hält es stets Ausschau nach Gefahren, überinterpretiert Wahrgenommenes, verknüpft es mit Vergangenem. Dem müssen wir gedanklich nicht ständig folgen!

Und natürlich funktioniert das aufs Positive Achten nicht immer, mein Kurs ist schon länger vorbei und ich verliere die Praxis ab & an aus den Augen, ABER dadurch, dass ich diese wunderbaren Erfahrungen des im Moment Seins gemacht habe, sie mich so erstaunt und berührt haben, erinnere ich mich immer wieder daran und versuche mich wieder darauf einzulassen.

So wie heute Morgen, als ich übermüdet und leicht grumpy aus dem Bett gestiegen bin, mich mit meinem warmen Ayurvedawasser auf den Balkon gesetzt habe. Da war es wieder, dieses wohlige Gefühl: die wunderbare Frische und Stille des frühen Morgens, nur unterbrochen von etwas Vogelgezwitscher, trat in mein Bewusstsein. Alle Nachbarn schienen noch zu schlafen. Diese Stille, so dass ich fast meinen eigenen Herzschlag gehört habe – gefühlt habe ich ihn klar und genau in diesem Moment. Herrlich!

5. Erste Schritte in die Achtsamkeitspraxis: Nimm teil an der 3-tägigen Achtsamkeits-Challenge

UND schon sind wir am Ende dieser Podcast Episode angelangt.
Konnte ich euch ein wenig vermitteln, was Achtsamkeit für uns, unser Leben, unseren Alltag bedeuten kann? Und dass es dabei nicht nur ums Meditationskissen geht, sondern dass wir jederzeit, genau in diesem Moment achtsam sein können – es sogar mehr auf das achtsam sein im Alltag ankommt? Genau: Indem du z.B. nur diesem Podcast für seine Länge zuhörst und nicht parallel etwas liest, eine Nachricht schreibst, kochst? Okay, auch ich höre Podcasts gerne beim Autofahren, aber ihr wisst, was ich meine oder?

Und da ein großer Fokus von EXit! darauf liegt ins Tun zu kommen, nun zu euch und ACTION:

  • Ich lade euch dazu ein, sagen wir zum Start für 3 Tage Achtsamkeit zu praktizieren und das kann grob so aussehen
  • Startet schon am frühen Morgen:
    • Wie kuschlig warm ist mein Bett?
    • Wie fühlt sich mein Körper gerade an?
    • Wie geht es dir bzw. mir gerade – nein, nein, nicht mit dem Monkey Mind losrennen, der nach einem Gefühl gleich eine laaaange Geschichte dazu hat 😉 Nur dich in diesem Moment fühlen!
  • Das gleiche praktiziere am Abend vor dem Einschlafen
  • Über den Tag erinnere dich und halte immer einmal inne: Wie geht es mir gerade? Wie schmeckt mein Lunch, der Salat oder das Sandwich? Wie fühlt sich die Kleidung auf deinem Körper an, der Wind auf deinem Gesicht auf dem Weg zur Arbeit an?
  • Stelle dir gerne einen Timer, der dich stündlich ans in den Moment kommen erinnert und nimm dir 2, 3 Minuten Zeit nur für dich.
  • UND vor allen Dingen sei wachsam deinen ständigen Gedanken gegenüber:
    • Wenn du merkst, wie deine Stimmung plötzlich ins Negative, Deprimierte o.ä. kippt, Druck aufkommt
    • Fühlst du dich von einem auf den anderen Moment unwohl in deiner Haut, erdrücken dich Sorgen
    • => Sag STOP, komm in diesen Moment und fühle, wie es dir gerade wirklich geht? Stimmt der Gedanke? Musst oder kannst du dich in genau diesem Moment darum kümmern? Ist das wirklich relevant? Passt das noch in dein heutiges Leben oder sind es Befürchtungen von früher?
    • Du wirst erstaunt sein, wie schnell sich vieles in Luft auflöst UND du vielleicht plötzlich wahrnimmst, dass deine aktuelle Lebenssituation gar nicht mehr bedroht ist, dass du dir einen Pausenkaffee verdient hast – für mich bitte IMMER mit Keks 😉
  • Das ist quasi wie eine laaaange, dreitägige Alltagsmeditation und sie kann süchtig machen, weil sie sich sooo gut anfühlt. Wartet es ab 😉
  • Magst du nach den 3 Tagen am Ball bleiben? Das würde mich sehr freuen!!!
  • Je länger du praktiziert, desto einfacher wird es, denn auch dein Geist kann eine andere Ausrichtung lernen – unser Gehirn ist immer noch „lern- bzw. wachstumsfähig“!

Und was mich noch freuen würde: Teile deine Erfahrungen mit uns, hinterlass einen Kommentar, schreibe mir und ich teile deine Gedanken mit der Community – mein Kontakt liegt in den Shownotes.

6. Outro

 Nun sind wir tatsächlich am Ende der Podcast Episode angelangt!

Hat dir der Podcast gefallen, freue ich mich sehr über eine positive Bewertung – und wie immer über eine generelle Weiterempfehlung von EXit!.

Und nun sag ich Tschüss!
Habt noch einen wundervollen, genährten Tag und ich freue mich auf ein Wiederhören bei EXit! dem Podcast, der Mut und Lust macht auf Veränderung 😊

4 Kommentare

  • Martina

    Danke liebe Elke für die wunderbare än Gedanken zur Achtsamkeit. Heute, in diesem Moment startet meine 3 Tage challenge 🍀👍🙋‍♀️

  • Carole

    Liebe Elke,
    ich habe eben dein neuer Podcast gehört. Was soll ich sagen? Ich fühle mich ertappt!
    Klar kenne ich die Achtsamkeit von Jon Kabat-Zinn. Klar bin ich achtsam und handle demnach. Klar?
    Beim zuhören – das ich mit Wäsche aufhängen begonnen habe – wurde ich nicht nur erinnert, sondern tief berührt. Ich setzte mich hin und hörte von Norderney. Ich hörte intensiv zu und ließ deine Worte in mich hinein.
    Nun, spüre ich meine Achtsamkeit, meinen Jetzt Moment anders. DANKE!

    Carole, die gelernt hat, ihr vermeintliches Wissen neu zu spüren, zu fühlen statt nur im Kopf abzuspeichern.

    • Elke Sander

      Liebe Carole, dank dir, dass du dich auf das Hineinfühlen eingelassen hast! Ich muss mich auch immer und immer wieder daran erinnern, so schnell reißt einen unser Alltag oft hinweg ❤️

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