Erfahrungsbericht,  Podcast,  Übungen

Loslassen: Hilfestellungen wie es gelingen kann

Meine Lieben,

im letzten Blogartikel habe ich euch tiefer in die Zusammenhänge und Hintergründe zum Thema „Loslassen“ eingeführt. Warum fällt es uns so schwer Menschen, Situationen, Dinge, ungesunde Gewohnheiten ziehen zu lassen – und warum ist es trotzdem so wichtig? Gerade für den erfolgreichen Changeprozess ist es unumgänglich sich an der ein oder anderen Stelle von altem Ballast zu befreien. Wenn wir uns schädlichen Konstellationen und Zusammenhängen zu lange aussetzen, nimmt uns das Kraft, Vision und Mut, die wir alle für den Schritt in die Veränderung dringend brauchen. Außerdem ist unser Leben oft so vollgestopft, dass wir zuerst einmal Raum für Neues schaffen müssen. Nur wie, fragt ihr euch vielleicht an dieser Stelle? Und: Ich habe es so oft versucht, mich nach einiger Zeit aber immer wieder an der gleichen Stelle wiedergefunden. Ich entgegne: Loslassen können wir lernen.

In dieser Podcast Episode gebe ich euch genau dafür Gedankenanstöße und Übungen mit auf den Weg. Fühlt hinein und schaut, was davon für euch das richtige Vorgehen ist. Womit möchtet ihr starten? Was sagt euch etwas?

Stürzen wir uns einmal wieder direkt kopfüber in die Praxis, getreu dem EXit! Motto „Ins Tun kommen – mit dem ersten, dem nächsten und dann dem nächsten Schritt!“

Worum geht es in dieser Episode genau – inkl. Podcast Timings

  • Intro 00:00
  • Pragmatischer Start: Die Gewinn-Verlust-Rechnung 3:10
  • JETZT steht sie an, die Entscheidung: Was willst du wirklich loslassen? 5:58
  • Loslassen kann Angst machen – wie gehe ich damit um? 7:37
  • Akzeptieren was ist und nicht / mehr ist 11:08
  • Erlaube dir zu trauern 12:15
  • Blick nach vorne – kein „Was wäre wenn gewesen“ 13:44
  • Achte auf dein Umfeld und lass dich inspirieren 16:11
  • Sei dir selber liebevolle Freundin und Förderin 16:56
  • Yes, you can – oder: Opferhaltung adieu! 19:25
  • Gute Gefühle & Freude liegen in unserer Hand 20:23
  • Kleine Rituale – große Wirkung 23:41
  • Das Outro mit der Abschlussmeditation „Sie lässt los“ von Safire Rose 26:52

Nun habt ihr wie immer die Qual der Wahl: Möchtet ihr den neuen Beitrag lieber lesen oder in Form des Podcasts anhören?
Lesen: Dann geht’s hier direkt weiter.
Anhören? Am Ende dieses Blogartikels findet ihr den Direktlink zum Podcast.
Viel Spaß dabei!! ❤️

Pragmatischer Start: Die Gewinn-Verlust-Rechnung

Manchmal ist es gut, ganz pragmatisch an die Sache heran zu gehen. Deswegen starten wir mit etwas, das uns allen doch bekannt vorkommen sollte: die „Gewinn-Verlust-Rechnung“:

©Photo by Manik Roy on Unsplash
  • Betrachten wir also im Zusammenhang mit unserem Vorhaben „Loslassen“ einmal unsere Lebensbereiche und fragen uns pro Segment:
    • Wie geht es mir in diesem Zusammenhang?
    • Gibt es mir Kraft oder nimmt es nur?
    • Belastet mich etwas und wenn was genau?
    • Betrachte deine aktuellen Verpflichtungen: Muss das wirklich alles sein? Sind sie auch noch in deinem Sinn? Passen sie in das Leben, das du dir wünscht?
    • Welche negativen Auswirkungen hat das Festhalten in diesem Bereich auf mein Leben? Fühle hier ruhig einmal tiefer und konkret in Situationen, nie angegangene Möglichkeiten, körperliche Symptome etc.
    • Haben die negativen Auswirkungen, die Belastungen vielleicht einen versteckten Vorteil oder Nutzen für mich – so dass ich sie bisher nicht losgelassen habe?
    • Was verliere ich gegebenenfalls – vor was habe ich in dem Zusammenhang also Angst?
    • Und jetzt dein wirklicher Trumpf: Was gewinne ich? Gehe hier tief hinein und stelle dir mit allen Sinnen vor, wie dein Leben aussehen kann, wenn du den Mut hast loszulassen!
    • Notiere dir alles schriftlich, denn die Ergebnisse helfen dir beim nächsten Schritt!
  • Als Lebensbereiche schlage ich die neun vor, die ich schon im Blogartikel „Wie geht es dir eigentlich wirklich? Eine Übung zur eigenen Bestandsaufnahme“ ausgeführt habe (Link liegt in den Shownotes). Du kannst selbstverständlich jederzeit ergänzen. Es geht um:
    • Partnerschaft
    • Beruf
    • Familie & Freunde
    • Finanzen
    • Gesundheit
    • Spiritualität/Achtsamkeit/Selbstfürsorge
    • Wohnen/Umgebung/Lebensqualität
    • Leidenschaft/Träume/Abenteuer
    • Social Responsibility oder: mein Beitrag für die Welt
  • Priorisiere nun: Was steht dem Fortschritt deines anvisierten oder zuerst gesteckten Ziels besonders im Weg und liegt dir extrem schwer im Magen? Womit startest du?

JETZT steht sie an, die Entscheidung: Was willst du wirklich loslassen?

©Photo by Roman Kraft on Unsplash

Auf der Basis der Vorübung hast du nun einen guten Überblick über deinen aktuellen Status quo. Nun wird es Zeit für eine bewusste Entscheidung, denn von selber werden wir den Ballast leider nicht los: Was darf als erster Schritt gehen – und dann bleibst du hier am Ball. Wir öffnen uns einem Prozess, einem Weg mit all den Ängsten, die wir diesbezüglich haben. Zugleich bringt uns der Aufbruch in Fluss, setzt Energien endlich frei und zeigt uns Schritt für Schritt, dass wir doch loslassen können und welche positiven Auswirkungen das auf unser Leben hat.

Wähle am Anfang vielleicht ein Thema, das dir nicht so viel Angst macht. Das kann Ausmisten sein, so dass du nun endlich Platz für das kleine Home Office hast, mit dem du dein neues Business schon einmal parallel zum aktuellen Job startest. Plötzlich bekommt das Platzmachen eine ganz andere Bedeutung und Tragweite. Wichtig ist, dass du beginnst Verantwortung für dich zu übernehmen, deine eigenen Entscheidungen triffst und durchhältst.

Und Achtung falls du dich mit Freunden oder der Familie zum Thema unterhältst: Höre genau hin, ob es bei dem, was du ihrer Meinung nach loslassen sollst, mehr um sie, ihre Vorstellungen als um dich und deine geht! 😉

Loslassen kann Angst machen – wie gehe ich damit um?

Und kaum ist die Entscheidung getroffen, schon spüren wir einen Kloss im Hals oder einen Stein im Magen – und das Gefühl kann intensiver und intensiver werden: Ich spreche von Angst! Was passiert, wenn ich dieses & jenes, eine Person, meinen Arbeitsplatz, also etwas, das ich kenne und das mir trotz aller Widrigkeiten auch Halt gegeben hat, loslasse? Und genau jetzt legen auch unsere Widersacher los mit ihren Prophezeiungen, was alles schieflaufen wird, dass wir dem Ruin entgegensteuern, was wir doch noch nie konnten und und und. Der richtige Zeitpunkt um inne zu halten und sich anzuschauen, was da denn genau behauptet wird und ob das überhaupt für meine aktuelle Lebenssituation, für mich mit all meinen erwachsenen Fähigkeiten zutrifft? Das tut es meistens nicht, denn die Befürchtungen beruhen auf Erinnerungen aus der Vergangenheit. Wir haben mittlerweile neue, auch positive Erfahrungen gesammelt, verfügen über eine viel breitere Klaviatur an Kompetenzen mit denen wir Herausforderungen und Ängsten ausgerüstet entgegentreten können.

©Photo by Tim Trad on Unsplash

In einem sehr schwierigen Moment meines Lebens, in dem Ängste drohten mich komplett handlungsunfähig zu machen, wurde mir mein bisheriger Umgang mit Situationen wie dieser bewusst: Ich war auf der Flucht mit der Angst mir im Nacken. Ich erinnerte mich an eine Redewendung, die ziemlich genau das widerspiegelte, wie ich mich gerade fühlte: Wie die Sau durchs Dorf getrieben – von der Angst, voller Angst und ohne zu wissen, was da hinter mir her war! Das kam mir plötzlich so absurd vor! Seitdem habe ich mir angewöhnt, mich in Momenten wie diesen auf mein Meditationskissen zu setzen (real oder gedanklich), also innerlich stehen zu bleiben, mich umzudrehen und wahrzunehmen, was mich da bedrängt. Ich habe festgestellt, je näher die Angst so kommt – und ich weiche ihr nicht aus – desto kleiner wird sie. Ihre Umrisse werden klarer, ihre Aussagen somit oftmals absurder, ihr Druckpotenzial sinkt. Mit dieser Klarheit kann ich weiter arbeiten, reagieren oder sogar meistens merken, dass gar keine akute Gefahr besteht.

Ja, manchmal trifft das befürchtete zu, aber ich wage zu behaupten, dass das in den wenigsten Fällen so ist. Und überlege dir: wenn das wirklich so selten geschieht, willst du der Angst weiterhin so viel Macht über dich geben? Die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut verläuft ist maximal höher. Wenn auch einmal etwas schief läuft, weh tut: Wir haben die natürliche Kraft der Regeneration in uns, die parallel lernt und uns somit für die nächsten Schritte mit noch besserem Rüstzeug ausstattet.

Traut euch!

Akzeptieren was ist und nicht / mehr ist

Und oftmals hängen wir alten Träumen und Vorstellungen von der Welt, unseren Mitmenschen nach, sind wütend, dass nicht alles so lief, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir betrauern das Vergangene, hoffen weiterhin, dass sich eine Beziehung oder der Traumjob doch noch wie von selber einstellen wird. Vieles ist unwiderruflich vorbei! Vergangenes ist vergangen und das müssen wir akzeptieren. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern – aber unser Blick darauf und der Umgang mit ihr. Lass los, denn diese rückwärtsgewandte Orientierung verstellt dir den Blick auf das, was trotzdem möglich ist, in deiner Hand liegt.

Das Gute am Loslassen ist auch: Du kannst dich entscheiden, was du ziehen lässt. Die schönen Erinnerungen bleiben dir erhalten und auf dem Weg wirst du neue machen und dir Stück für Stück mehr Raum für deine Entfaltung erwandern.

Erlaube dir zu trauern

©Photo by Marek Studzinski on Unsplash

Mit „akzeptieren“ meine ich übrigens nicht: Trample einfach über dich und das, was das Loslassen mit dir macht. Loslassen bringt nicht nur Ängste mit sich, sondern kann auch weh tun. Fühle hinein und nimm wahr, was der Prozess in dir berührt. Erlaube dir zu trauern, wenn es weh tut, um das, was geht, wenn alte Erinnerungen und verblichene Hoffnungen hochkommen. All das darf sein. Es ist von Bedeutung für den achtsamen und liebevollen Umgang mit dir selber auch das wahrzunehmen, dich hier zu sehen und es dann ziehen zu lassen. Alles hat seine Zeit und braucht Zeit um gehen zu können. Gib dir auch dafür Raum.

Mit der Trauer kann auch das Gefühl der Scham hochkommen: Ich habe versagt, es nicht hinbekommen, bin Schuld, unfähig. Vielleicht sollte es einfach nicht sein und vielleicht stellen wir mit etwas Abstand fest, dass es so zu unserm Besten war? Vieles können wir vom heutigen Standpunkt aus noch nicht absehen, gestehen wir uns noch nicht zu. Sei stolz auf deinen Mut loszulassen und dich ins Ungewisse zu trauen! ❤️

Blick nach vorne – streiche: „Was wäre wenn gewesen?“

Was wäre wenn …

  • … ich noch ein wenig durchgehalten hätte
  • … mir etwas mehr Mühe gegeben hätte
  • … ihm mehr Verständnis gezeigt hätte
  • … hätte, hätte, hätte dann AAALLES sein können?

Ich gehe einmal davon aus, dass euch diese gedanklich oft nicht enden wollende Schlaufe bekannt vorkommt? Und wieder hat uns einer unserer inneren Widersacher verstrickt in Vergangenes, spekuliert wild vor sich hin und lenkt uns hier oftmals ab von negativen Erinnerungen. Die vergangene Beziehung wird uns plötzlich nur von ihrer rosaroten Seite gezeigt. Wie schlecht es uns darin wirklich ging fällt hinten runter. Warum passiert das? Unter anderem deswegen, weil unser System mit dem, was ihm bekannt ist, besser umgehen kann. Das kennen wir und es erscheint kalkulierbarer.

Außen vor wird ganz schnell all das gelassen, was die Zukunft an vielfältigen Möglichkeiten für uns bereithält. Ich habe es bereits erwähnt: Unser Gehirn ist zuerst einmal darauf ausgerichtet, dass wir überleben. Uns glücklich zu machen ist nicht Prio eins. So setzt es auf Sicherheit und Bekanntes, Kalkulierbares – was für uns jedoch oftmals sehr schädlich ist. Frage dich also anstelle von „Was wäre wenn gewesen …“ folgendes: „Was wird sich alles positiv in meinem Leben verändern, für was wird Raum sein, wenn ich xy endlich ziehen lasse?!“ In der Vergangenheit können wir für uns nichts mehr bewegen – in der Zukunft ungeahnt viel. Stell dir dein Ziel, die neue Situation mit allen Sinnen vor, genieße es, sei bereits da, gestehe dir zu dort anzukommen. Ich weiß, dass man sich nach einer schwierigen Durstphase oftmals gar nicht mehr vorstellen kann, was doch alles noch für uns möglich ist. Aber dafür verfügen wir alle über die Gabe der Phantasie: Sei mutig, sieh hin, fühl hin, erstelle dir beispielsweise eine Collage deiner kühnsten Träume und vor allen Dingen:

Schau nach vorne und nicht mehr zurück!

Achte auf dein Umfeld und lass dich inspirieren

Ein Grund, warum ich vielleicht länger als nötig gezögert habe, die Agentur zu schließen, war, dass mir positive Role Models gefehlt haben. Das hat mich später zu EXit! inspiriert. Gute Beispiele zur Orientierung und zum Mut machen helfen einfach beim Absprung und unterwegs. Achte deswegen gerade in den noch wackeligen Momenten darauf, mit wem du dich umgibst. Tausche dich aus mit Menschen, die die ersten Schritte schon hinter sich haben. Gibt es Bücher von Personen, die den Weg bereits gegangen sind? Ich habe auf nebenan.de z. B. einmal eine entsprechende Suche gestartet und nenne seitdem die liebe Mila eine Freundin und Weggefährtin.

Sei dir selber liebevolle Freundin und Förderin bzw. Freund und Förderer

©Photo by Omar Lopez on Unsplash

In der Wehmut um das Losgelassene und der Angst vor den Unwegsamkeiten in der Zukunft verlieren wir sehr oft den Blick für all die Fähigkeiten, über die wir mittlerweile verfügen. Sie ebnen uns viele unsicher wirkende Wege. Durch sie können wir flexibler auf neue Situationen reagieren als aus der heutigen Position heraus vorstellbar. Bringe dich durch die folgende Übung wieder und wieder in Kontakt mit all deinen Stärken:
Immer wenn dir deine Widersacher einflüstern, dass du dieses oder jenes nicht kannst, schau zurück und erinnere dich an folgende Situationen: Wann hast du ähnliche Herausforderungen bereits gemeistert, Unsicherheit gut getragen, Ängste bewältigt? Doch, doch, das hast du bereits, denke nach!!
Würdet ihr eure Freundin nicht an all diese Situationen erinnern und ihr so Mut zusprechen? Dann beginne dir selber eine Freundin zu sein und fühle den Boden, der so Stück für Stück unter deinen Füßen entsteht.

Zu diesem Stichwort passend: Auch Selbstvorwürfe gehören aussortiert! Setze ihnen Selbstliebe entgegen. Manchmal war der Schritt einfach noch nicht dran! Ab und an wussten wir es noch nicht besser! Jetzt stehst du hier und beschäftigst dich weiter mit dem Thema. Du hast nicht aufgegeben, bist am Ball geblieben und jetzt folgt der nächste Schuss!

Und noch etwas zum Thema: Es geht hier um dich und das, was du dir für dein Leben wünschst. Ob das andere Menschen nachvollziehen können, sinnvoll finden oder sich anderes erhoffen ist nicht dein Thema, sondern ihres. Selbstverständlich haben wir alle Umstände, die wir mit berücksichtigen müssen und die uns einschränken, aber das meistens nicht in dem Maße, wie wir es uns vormachen oder die anderen uns. Wir müssen mit dem nächsten Schritt auch nicht immer höher, weiter, schneller ins Visier nehmen, wie es uns die Gesellschaft oft glauben machen will.

Mit dem nächsten Abschnitt machen wir einen Schritt auf uns zu und noch einen und noch einen: höher, weiter, schneller geht einfach nicht!

Yes, you can – oder: Opferhaltung adieu!

Ihr Lieben, ich habe sie schon oft angesprochen und lege euch den Link zum Fachartikel & der Übung in die Shownotes. Hier also nur noch einmal in aller Kürze: Höre auf den anderen die Schuld an deiner Situation zu geben. Übernimm Selbstverantwortung und bringe dich zurück in die Macht über dein eigenes Leben. Ja, einiges ist dir widerfahren, war ungerecht, schmerzhaft. Nein, das muss nicht so bleiben. Die Frage ist: Was willst du für dich? Die nächste: Wie kannst du das Schritt für Schritt erreichen, was dafür dazulernen? Und dann: Gehe den ersten Schritt und zeige dir von Wegabschnitt zu Wegabschnitt, dass du dein Leben in die eigenen Hände genommen hast.

Glückwunsch dazu!

Gute Gefühle & Freude liegen in unserer Hand

©Photo by Phạm Chung 🇻🇳 on Unsplash

Die Qualität unseres Lebens hängt davon ab, mit welchem Lebensgefühl wir durch die Welt gehen – einem positivem oder negativem. Es sind nämlich nur z. T. die äußeren Umstände – mehr dazu findest du im vorhin erwähnten Podcast #15 zum Thema „Opferhaltung“! Jetzt könnt ihr sagen: Schön und gut, aber meine Gefühle liegen doch nicht in meiner Hand. Und ich sage: doch, zu großen Teilen. Es hat etwas damit zu tun mit welchem Blick wir der Welt und dem Leben begegnen: Ist das Glas ständig halb bis ganz leer oder schaffen wir es auch die andere Seite der Medaille mit in Betracht zu ziehen, zu sehen, was schon funktioniert hat, bereits gut läuft? Wir können in einem großen Maß beeinflussen, wie wir uns fühlen. Bisher sind wir nur eine bestimmte Art auf Situationen zu reagieren und die damit verbundenen Gefühle gewohnt.

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: Es gibt Tage, da geht es uns an sich gut, die Laune stimmt, alles läuft okay. Plötzlich geschieht irgendetwas, oftmals eine Kleinigkeit und reißt unsere Stimmung in den Keller. Wollt ihr dem Zufall nicht weiter so ausgeliefert sein? Dann übt doch beim nächsten Mal Folgendes:

  • Ihr bemerkt den negativen Stimmungsumschwung.
  • Nehmt euch einen Moment und schaut zurück: Durch welche Situation ist meine Stimmung so gekippt?
  • Dann schaut euch diesen Moment genau an: Sind die Auswirkungen tatsächlich so gravierend? War wirklich ich gemeint?
  • Und: Will ich mit Situationen wie dieser weiter so umgehen, wie ich es gerade tue? Habe ich eine andere Reaktionsmöglichkeit? Kann ich das Ganze zu einer guten Lösung für mich führen?
  • Ist das, was passiert ist, wirklich so tragisch? Oftmals werden durch Situationen im Heute in uns Knöpfe gedrückt, die eine Kettenreaktion an alten Emotionen in Gang setzen. Die hochkommenden Ängste, Bedrängnis, Panik u. ä. haben mit der aktuellen Situation gar nichts zu tun und stehen an plötzlicher Intensität in keinem Verhältnis zum aktuellen Ereignis.
  • Und last but not least: Nun wähle deinen Blick auf die Dinge, deinen Umgang damit und somit auch, wie du dich fühlen willst. Gestehst du dir Selbstwirksamkeit und eine Wahlmöglichkeit zu oder verharrst du in alten Mechanismen und Emotionsketten?

Teste es einmal selber aus und du wirst erstaunt sein. Die eigenen Gefühle und somit das eigene Lebensgefühl auf diesem Weg zumindest mit beeinflussen zu können ist eine weitere positive Ressource für deinen Changeprozess, eine Kraft ganz tief in dir.

Da kommt Freude auf oder? Da du jetzt weißt wie: Wähle mehr von ihr für dein Leben! Handle aus der Freude und deiner Vision heraus! Das gibt dir eine Extraportion Warp Antrieb für unterwegs!

Kleine Rituale – große Wirkung

Und manchmal müssen wir einfach „Zeichen setzen“, kleine Handlungen vornehmen, um uns klar zu machen, dass wir etwas verändern, anders machen wollen. Wie wäre es beispielsweise mit:

©Photo by Janis Fasel on Unsplash
  • Du möchtest jemandem, den du bereit bist loszulassen, noch einmal richtig die Meinung sagen. Es gibt aber Gründe, warum das nicht geht oder du willst nicht noch mehr Porzellan zerschlagen: Schreib der Person einen Brief. Falte danach ein Bötchen, vielleicht sogar eine schöne Lotusblume daraus. Gehe zum nächstgelegenen Fluss und lass dein Kunstwerk hinwegströmen. Wenn dir möglich, lass nun wirklich all das, was auf dem Zettel steht, ziehen und los. Mach Frieden mit der Person. Entscheide dich nun vermehrt den Menschen zuzuwenden, die dir gut tun. Die Person hat dich einiges gelehrt. Vielleicht kannst du ihr dafür dankbar sein? Dankbarkeit ist ein wundervoll friedliches und leichtes Gefühl.
  • Du fühlst, dass du zu einer bestimmten Person nicht wirklich Abstand findest? Sie ist wie ein Bumerang und saugt dich weiter aus? Dann visualisiere euch einmal beisammen. Fühle hinein, ob da vielleicht noch etwas ist, das euch energetisch verbindet? Das Phänomen ist auch bekannt unter „energetische Nabelschnur“. Räume dir für die Übung etwas Zeit ein und finde einen ungestörten Ort. Nimmst du eine solche Verbindung wahr, zertrenne sie in Gedanken mit dem Werkzeug, das sich für dich richtig anfühlt – ein Lichtstrahl, ein Schwert, eine Schere, ein Messer. Atme tief ein und aus, schau, ob es weitere Verbindungen gibt und visualisiere dich am Ende noch einmal ganz frei von all den alten Verstrickungen. Dreh dich nun um und geh deiner Wege. Diese Übung ist dem ein oder anderen unter euch vielleicht etwas zu spooky, zu esoterisch? Ihr müsst auch nicht an Energien glauben. Es kann eine symbolische Handlung sein, eine weitere klare Entscheidung, die einfach gut tut!
  • Manchmal ist es auch ein guter Weg, das, was wir loslassen wollen, auf ein Blatt Papier aufzuschreiben – mit all dem, was damit zusammen hängt. Wenn du das Gefühl hast, es ist alles erfasst, verbrennst du den Zettel symbolisch. Das Alte geht auf in Schall und Rauch. Nur ACHTUNG: Nicht gleich das ganze Haus, die ganze Wohnung mit anzünden.
  • Gemeinsamkeit stärkt: Steht deine beste Freundin, dein bester Freund auch an dem Punkt etwas im eigenen Leben loslassen zu wollen? Dann tut das gemeinsam. Besprecht was jeweils bei euch ansteht und wie ihr die Veränderung angehen wollt. Verabredet regelmäßige Check-ups, unterstützt euch bei Durchhängern und feiert Fortschritte ausschweifend! 😉

Das Outro mit der Abschlussmeditation „Sie lässt los“ von Safire Rose

So, meine Lieben: Versteht ihr nun was ich mit „Loslassen kann man lernen“ gemeint habe? Ich hoffe bei der breiten Klaviatur an Ansatzpunkten ist der ein oder andere dabei, der sich für euch richtig und machbar anfühlt. Testet, sammelt Erfahrungen. Loslassen ist ein Prozess mit dem man Fortschritte und auch einmal Rückschritte macht. Je mehr Abstand dabei zum Losgelassenen entsteht, desto geringer wird der Sog zurück, die Anziehungskraft des Alten. In eurem Leben entstehen neue Räume, vor euren Augen entfalten sich ungeahnte Möglichkeiten.

Das zaubert ein Lächeln der Vorfreude auf meine Lippen – und ich glaube zu spüren: bei euch auch 😍

Nach dieser großen Lektion habe ich für euch noch ein besonderes Schmankerl, bei dem ihr euch einmal einfach nur zurücklehnen und genießen könnt. Es gibt euch eine Idee vom Zauber des Loslassens. Wovon spreche ich? Vom Gedicht von Safire Rose, das da lautet: „Sie lässt los“. Vielleicht sucht ihr euch dafür einen ruhigen Ort, setzt oder legt euch entspannt hin und lauscht dem Text mit geschlossenen Augen? Vielleicht holt ihr das auch später nach, wenn ihr gerade unterwegs seid? Genießt es!

Ich sage jetzt schon einmal Tschüss – und lasse euch für heute los und ins Leben ziehen.

Ciao, ciao sagt Elke von EXit! – dem Podcast, der Mut und Lust macht auf Veränderung

Die Meditation

„Sie lässt los“ von Safire Rose

©Photo by Sharon McCutcheon on Unsplash

Sie lässt los. Ohne einen Gedanken oder ein Wort, lässt sie los.
Sie lässt die Angst los.
Sie lässt die Verurteilungen los.
Sie lässt den Zusammenfluss aller Meinungen los, die durch ihren Kopf schwirren.
Sie lässt das Gremium ihrer inneren Befangenheit los.
Sie lässt alle guten Gründe los.
Gänzlich, vollkommen, komplett – bereitwillig und geradlinig lässt sie los.
Sie fragte niemanden vorher um Rat.
Sie las weder ein Buch über das Loslassen, noch suchte sie irgendwo in Schriften.
Sie lässt einfach los.
Sie lässt all die Erinnerungen los, die sie zurückhielten.
Sie lässt all die Beklemmungen und Ängste los, die sie hinderten, vorwärts zu gehen.
Sie lässt all das Planen los und all das Kopfzerbrechen darüber wie man es richtig machen kann.
Sie versprach vorher niemandem loszulassen.
Sie führt weder Buch darüber noch schrieb sie ein geplantes Datum in ihren Tagesplaner.
Sie machte weder eine öffentliche Ankündigung noch gab sie eine Anzeige in der Zeitung auf.
Sie checkte davor weder einen Wetterbericht noch ihr Tageshoroskop.
Sie lässt einfach los.
Sie analysierte vorher nirgends, ob sie loslassen sollte.
Sie rief weder ihre Freunde an, um darüber zu sprechen noch machte sie ein spirituelles
5-Schritte Loslass-Programm.
Sie rief weder bei der Telefonseelsorge an, noch spricht sie das Wort überhaupt aus.
Sie lässt einfach los.
Niemand war dabei als es geschah.
Es gab weder Applaus noch Beglückwünschungen.
Niemand dankte ihr oder lobte sie.
Niemand bemerkte etwas.
Wie ein Blatt, das vom Baum fällt, ließ sie einfach los.
Da war weder Anstrengung noch Kampf.
Es war weder gut noch schlecht.
Es war das, was es war – und es ist letztendlich nur das.
In Raum und Zeit des Loslassens, lässt sie es einfach nur so sein.
Ein kleines Lächeln zieht über ihr Gesicht.
Eine leichte Brise durchweht sie.
Und die Sonne und der Mond schienen für immer mehr.

Der EXit! Podcast #23: „Loslassen: Hilfestellungen wie es gelingen kann

©Lena Bils

⭐️PS: Lust auf weitere EXit! Feature, Podcasts, Übungen, Webinare und und und? Dann abonniere doch den EXit!-Newsletter? Hier geht’s lang zur Anmeldung 😊

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert