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Umgang mit Ungewissheit – Übungen für Balance & Handlungsfähigkeit

Meine Lieben,

©Photo by Wonderlane on Unsplash

im letzten Podcast habe ich genauer ausgeführt, warum Ungewissheit eine nicht zu ändernde Konstante in unserem Leben ist, wir aber auch dringend ein Maß an Sicherheit brauchen – rein aus Kapazitätsgründen und für unser Alltags-Seelenheil. Zugleich aber ist sie oftmals der Motor für unsere größten und positivsten Wendungen, denn wenn wir vorher nicht mutig genug sind, zwingt sie uns in Bewegung zu kommen. Hm, puh, mal wieder ganz schön vielschichtig, das Ganze! Und vor allen Dingen kommt sicher bei der ein oder dem anderen nun die Frage auf: Was mache ich jetzt damit? Muss ich mich also weiterhin ständig unvorbereitet hin und her rütteln lassen? Nein, das musst du nicht, denn wir können lernen, mit Ungewissheit umzugehen, uns von ihr nicht ständig aus der Bahn werfen zu lassen und ihr unsere innere Sicherheit entgegen stellen. Wie das geht? Das schauen wir uns in dieser Episode genauer an!

Starten wir mit dem wundervollen Ausspruch des Philosophen Epiktet. Dem war nämlich schon in der Antike klar:

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und die Urteile über die Dinge.“

Nun gut, Recht hat er damit ja schon, aber was tun mit den erwähnten Meinungen, Urteilen und weiteren Herausforderungen im Umgang mit den Ungewissheiten in unserem Leben? Anbei Inspirationen zur Unterstützung auf dem Weg durch wackelige Momente und Gefilde:

Worum geht es in dieser Episode genau – inkl. Podcast Timings

  • Intro 00:00
  • Mein neues Lieblingswort: Serendipity – oder vom „glücklichen Zufall“ und der „Wachsamkeit gegenüber dem Zufall“ 3:00
  • Aus der Ungewissheit heraus dir selber Orientierung & einen Plan geben – Inspirationen für den Weg 8:47
    • Am Anfang steht zu akzeptieren, was gerade ist! 9:10
    • Wie kann ich die Situation noch betrachten? 11:26
    • Gib dir selber einen Rahmen, plane konkret & leg los 15:40
    • In Bewegung kommen 16:58
    • Achte unterwegs auf dich & stärke dir den Rücken 19:14
    • Stille & Leere tragen 21:07
  • Das Outro mit Worten von Pablo Neruda 24:56

Nun habt ihr wie immer die Qual der Wahl: Möchtet ihr den neuen Beitrag lieber lesen oder in Form des Podcasts anhören?
Lesen: Dann geht’s hier direkt weiter.
Anhören? Am Ende dieses Blogartikels findet ihr den Direktlink zum Podcast.
Viel Spaß dabei!! ❤️

Mein neues Lieblingswort: Serendipity – oder vom „glücklichen Zufall“ und der „Wachsamkeit gegenüber dem Zufall“

©Photo by Malvestida on Unsplash

Bevor ich zu einer Art Punkteplan im Umgang mit Ungewissheit inkl. konkreter Übungen komme, möchte ich mit euch mein aktuelles Lieblingswort bzw. meinen Lieblingszusammenhang teilen und der heißt: Serendipity – schon das Wort ist herrlich halsbrecherisch, nicht wahr?! 😉

Serendipity ist für mich mehr eine grundsätzliche Lebenseinstellung, die wir trainieren können, als eine kleine Übung. Am ehesten würde ich sie als eine besondere Art der Achtsamkeit beschreiben. Ich habe die Bedeutung des Wortes einmal nachgegoogelt und da steht geschrieben: Serendipity kann man verstehen als „glücklichen Zufall“ oder die „Wachsamkeit gegenüber dem Zufall“. Für mich ist beides relevant.

Wachsamkeit

Starten wir mit der Wachsamkeit, so bedeutet sie in unserem Zusammenhang, dass wir eine Situation, einen Menschen, eine Veränderung o.ä. überhaupt erst einmal wahrnehmen. Wir wissen, dass das leichter gesagt als getan ist. Denn unser aller Leben ist oft so voll gestopft mit Pflichten und Terminen, dass wir den Blick nur starr nach vorne gerichtet halten. Was sich am Wegesrand abspielt, uns noch umgibt und begegnet, nehmen wir oft gar nicht wahr. Hier kann Achtsamkeitstraining, im Moment sein & wahrnehmen, einmal um die Ecke denken und biegen ein wahrer Serendipity Booster sein.

Glücklicher Zufall

©Photo by Dayne Topkin on Unsplash

Kommen wir zu Teil 2, dem glücklichen Zufall: Nun geht es darum, aus der wahrgenommenen Situation, Konstellation, dem Menschen, der neben uns im Café sitzt oder, oder auch etwas zu machen, denn einen kleinen Schubser kann unser Glück ab & an gut gebrauchen. Nehme ich den Gesprächsfaden auf, den mir jemand bietet? Gehe ich auf ein Angebot ein, auch wenn ich noch nicht alle Auswirkungen absehen kann? Folge ich meinem inneren Impuls, heute einmal einen Umweg nach Hause einzubauen und schreite dabei mit offenen Augen durch die fremden Gassen? Und fremde Gassen können hier auch im übertragenen Sinn gesehen werden: eine neue Herangehensweise an ein bekanntes Problem im Büro, im Umgang mit Partner und Kindern etc. Christian Busch, Direktor des CGA Global Economy Programs, Professor an der New York University und Serendipity Spezialist stellt den Unterschied zwischen passivem Glück und Serendipität im wirklich auch sehr guten Podcast „Team A“ folgendermaßen heraus: „… Serendipität ist der aktiver Prozess des Erkennens und Verbindens von Punkten. Es geht darum, Brücken zu sehen, wo andere Lücken sehen, und dann die Initiative zu ergreifen und zu handeln, um intelligentes Glück zu schaffen.“

Ein Beispiel

©Photo by Jon Ly on Unsplash

Christian Busch und sein Team haben einen Versuch durchgeführt – ich gebe ihn grob zusammen gefasst hier wieder: Versuchspersonen waren eine tendenziell offenere Person und eine eher negative. Vor ein Café wurde ein fünf Euro Schein platziert, in das Café eine Kontaktperson für ein Gespräch platziert. Die erste Person nimmt den Geldschein wahr und mit, geht bester Stimmung ins Café und kommt mit der Kontaktperson ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass diese unserer Person A ggfs. beruflich ein paar Kontakte legen kann. Am Abend zum Tag befragt, kommt das Feedback: Es war ein sehr positiver und bereichernder Tag. Person B sieht den Geldschein nicht. Im Café ist sie ganz nach innen gewandt, nimmt Mitmenschen nicht war – auch unsere Kontaktperson nicht. Am Abend schildert sie den Tag als „wie jeder andere eben“. Seht ihr was ich meine?

Look out, reiß deine mentale Barrieren Stück für Stück ein, nimm Kontakt mit einer weiteren Welt auf, hab Mut zu Ungewöhnlichem, Ungewohntem – auch wenn es am Anfang nur kleine Schritte sind! Sei übermütig UND bedenke die auch sehr spannende Bemerkung von Herrn Busch: Wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir gedacht hast, dann konzentriere dich nicht darauf, dass etwas oder du gescheitert ist bzw. bist, sondern auf das, was du daraus lernst. Oftmals müssen wir in dem Fall improvisieren, ganz neue Wege ersinnen, die sich in so vielen Fällen als die wirklich große Innovation herausgestellt haben. Immer das gleiche zu tun kann schlecht etwas Neues hervorbringen, oder?

Ha, mir gefällt es auf diesem Weg der Ungewissheit ein Schnäppchen zu schlagen bzw. das Blatt zu wenden und etwas Tolles, mein Leben wirklich Bewegendes daraus zu machen! Macht ihr mit? Den Link zu Christian Buschs Buch „Connect the Dots: The Art and Science of Creating Good Luck“ lege ich euch in die Shownotes!

Aus der Ungewissheit heraus dir selber Orientierung & einen Plan geben – Inspirationen für den Weg

Ihr Lieben, ich gehe mal davon aus, dass das Serendipity Training nun Teil unser aller Alltag wird, nicht wahr 😉 Anbei weitere Übungen & Gedankeninspirationen für wackeligere, unsichere Zeiten:

Am Anfang steht zu akzeptieren, was gerade ist!

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  • Zu allererst bedeutet das: Wer die Ungewissheit als Teil des eigenen Lebens akzeptiert, kann lernen, mit ihr umzugehen. Machen wir uns klar, dass jede Entscheidung ein Restrisiko in sich trägt, wirklich jede – also können wir auch den Schritt tun, der unserem Herz am nächsten liegt.
  • Kommen wir im Anschluss zu unserer individuellen Lebenssituation und somit zu allererst der Wahrnehmung, wo wir gerade stehen und wie es uns wirklich geht. Oftmals stecken wir nämlich so tief im einfach nur Funktionieren und auch Wegschauen von uns, dass wir den Zugang zu uns selber fast verloren haben.
  • Es folgen Akzeptanz & Annahme wie die Dinge momentan um uns stehen. Dazu gehört auch
    • Alles zu fühlen, was sich nun zeigt – ohne Bewertung
    • Vermeintliche Fehler oder falsche Entscheidungen anzunehmen – erneut: ohne Bewertung
    • Wahrzunehmen wie sich Freunde, Kollegen, Mitmenschen ggfs. dir gegenüber verhalten, sich Lebensumstände verändert haben
    • Offen sein für alles, was sich nun zeigen will. Alles darf sein, alles hat seinen Raum.
  • Ein weiterer, sehr wichtiger Schritt: Gesteh dir zu, was du bisher bereits alles getragen und geschafft hast. Sei stolz auf dich, lass auch dieses Gefühl ganz und gar zu und genieße es, fühle die Kraft die in dir steckt und dich weiter tragen wird auch wenn du gerade in einer etwas schwierigeren Phase steckst. Aus ihr und dem Zugang zu dir erwächst neues Selbstbewusstsein, das dir bei den nächsten Schritt garantiert helfen wird.

Auf den letzten Punkt werde ich im nächsten Podcast noch einmal genauer eingehen und zwar in Form einer geführten Hypnose bzw. Meditation. Hier üben wir uns der eigenen Ressourcen wirklich bewusst zu werden und sie durch spezielle Techniken tiefer in unserem Bewusstsein zu verankern. So können wir uns später schneller an sie erinnern und auf sie zugreifen.

Wie kann ich die Situation noch betrachten?

Im nächsten Schritt wenden wir uns den Gedanken, Befürchtungen und allem, was sich gezeigt hat, genauer zu.

©Photo by Paul Skorupskas on Unsplash
  • Hier finde ich einen Ansatz aus der kognitiven und achtsamkeitsbasierten Therapie sehr spannend, das sogenannte „Decentering“: Dabei geht es darum, unsere psychischen Vorgänge und somit auch Gedanken als solche wahrzunehmen, um dann eine Gewissen Distanz zu ihnen zu finden – gleichsam wie bei der Glaubenssatzarbeit. Wir kennen das auch aus dem Ausspruch „Wir sind nicht unsere Gedanken“. In einer Situation großer Ungewissheit kommt z. B. in uns auf: „Was, wenn mein Jobwechsel, meine Selbständigkeit schief gehen? Dann verliere ich alles, was mir wichtig ist, lande bei Hartz IV etc.“. Hier geht es nicht um wirkliche Realität, nur um eine meiner vielen Befürchtungen und Vorgänge in meinem Kopf. Nimm etwas Abstand dazu und mach dir klar, dass es sich dabei nicht um Fakten, die absolute Wahrheit handelt, sondern nur um sich immer wiederholende, alte Überzeugungen.
  • Schau dir an: Ist das wirklich so? Ist meine Situation tatsächlich so ausweglos, liegt sie komplett nicht in meiner Hand? Welche alten Glaubenssätze sind hier am Werk? Zum Umgang mit Glaubenssätzen lege ich euch den Link zum entsprechenden Podcast in die Shownotes.
  • Auch sehr hilfreich in diesem Zusammenhang: Achtsamkeitstraining. Das bedeutet für mich nämlich immer wieder weg von den dubiosen Ängsten, was alles in der Zukunft schiefgehen kann, hin in den aktuellen Moment. Was ist genau jetzt? Wie geht es mir? Wer steht mir doch zur Seite etc. Das beruhigt, zeigt Beständigkeit auch in unsicheren Phasen auf und gibt uns somit Halt.
  • Nimm nun einen Perspektivwechsel vor und fühle in dich hinein:
    • Wie kann ich die Situation auch betrachten?
    • Welche Fähigkeiten, die oben erwähnten Ressourcen, stehen mir bereits doch zur Verfügung, um mit der Situation zurecht zu kommen? Wo an anderer Stelle habe ich ähnliches schon gemeistert? Wen könnte ich um Hilfe bitten?
  • Wenn du magst überlege auch:
    • Was ist der schlimmste mögliche Ausgang?
    • Kann ich worst Case damit leben?
    • UND wie wahrscheinlich ist das wirklich? Ich habe einmal gelesen, dass circa 90 % unserer Befürchtungen nie zutreffen werden. Ich weiß, wenn wir zu den 10% gehören kann das vorerst arg sein. Oftmals ergeben sich aus einem vorübergehenden Tief allerdings auch ganz neue und ungeahnt gute Möglichkeiten. Wollen wir uns nicht von den 90% Mut machen lassen? Würden 90% dagegensprechen, würden wir uns doch auf die Zahl berufen oder? Und wenn sie dafür sprechen plötzlich nicht? Ihr wisst genaaauuu, was ich meine 😉
  • Die zeitlich begrenzte Entscheidung oder den Kopf für eine Zeit entlasten: Hier kommen wir noch einmal zum Thema „Akzeptanz“, denn ab & an stellen wir fest, dass wir eine Situation, ein Fakt für einen Moment nicht verändern können. Ist euch die Sache sooo wichtig? Dann seht ein, dass ihr aktuell damit leben müsst, erstellt euch aber einen Reminder für einen definierten Zeitpunkt, an dem ihr euch das Thema und seine Veränderbarkeit noch einmal anschaut. Dann lasst es inkl. aller Grübeleien bis zum geplanten Datum los. UND wenn es mit der Zeit seine Anziehungskraft verloren hat: Lasst es ganz ziehen und schaut, was euch wirklich inspiriert und somit viel mehr Kraft für den Weg gibt.

Gib dir selber einen Rahmen, plane konkret & leg los

©Photo by pine watt on Unsplash
  • Schaue nun, wie es konkret weiter gehen kann? Was ist der erste Schritt, was der nächste? Schlage dir so Orientierungspfeiler für deine ersten Etappen in den Boden. Kennst du das: In Gegenden, in denen große Schneefälle vorkommen, findest du entlang der Straßen Stangen in den Boden gehauen, so dass du in stürmischen Zeiten nicht vom Weg abkommst. I love it! 😊
  • Mach dein Ziel zum Zielmagnet: Lade es auf mit allen Sinnen! Wie wird es dir gehen, wenn du es erreicht hast? Was wird sich verändert haben? Wer ist an deiner Seite? Je mehr du es fühlst und maximal Lust darauf bekommst, desto mehr Kraft steht dir zur Erreichung zur Verfügung – und lässt dich auch bei Widrigkeiten auf dem Weg bleiben!
  • Nimm regelmäßige Check ups vor, adaptiere ggfs. deine Pläne wenn nötig und plane die nächsten Schritte. So bleibst du auf dem Weg und gibst dir selber weiter Orientierung – du hältst dich quasi selber bei der Stange.

In Bewegung kommen

Ein wichtiger Schritt raus aus der Erstarrung, Angst bis hin zur Depression, die das Gefühl von Ungewissheit oftmals mitbringt, ist es wieder in Bewegung zu kommen – und das auf unterschiedlichen Ebenen.

©Photo by Tyler Nix on Unsplash
  • Was liegt gerade doch in meiner Hand? Welchen ersten Schritt gen Ziel kann ich doch bereits gehen – auch wenn es nur erste Recherchen sind, eine Fähigkeit, die ich in der Zwischenzeit schon einmal erlernen kann oder oder.
  • Wenn euch der zuerst geplante Schritt doch zu gefährlich ist: Was könnte eine Alternative sein, ein Zwischenschritt? Vielleicht eine 4-Tage-Woche um parallel das Neue langsam aufzubauen?
  • Wage dich so vorsichtig aus deiner Komfortzone heraus. Das stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit, baut Step by Step mehr Selbstvertrauen auf und zeigt dir, dass kleine Stolperer (gefällt mir besser als Fehler) dich nicht „umbringen“. Du lernst an ihnen, dein Mut wächst, die nächsten Schritte werden größer, kraftvoller. Eh du dich versiehs,t hast du eine größere Strecke zurückgelegt als du dir noch vor kurzem vorstellen konntest.
  • Bevor wir zum nächsten Thema kommen: Gerade auch körperliche Bewegung ist in der Situation gedanklicher Erstarrung und gerade auch während Angstzuständen von großer Bedeutung. Tue das, was gerade geht, auch ein Spaziergang ist ein Anfang. Ein bewegter Körper bringt Stück für Stück auch Gedanken in den Fluss. Fühle in ihn hinein, nimm wahr, wie es auch ihm gerade geht. Der gute Seiteneffekt ist, wenn wir unseren Körper spüren, uns ganz mit ihm beschäftigen, stoppt das Gedankenkarussell für einen Moment automatisch – beides parallel ist nicht möglich. Probiere es einmal aus!

Achte unterwegs gut auf dich & stärke dir den Rücken

©Photo by Lena Mytchyk on Unsplash
  • Plane regelmäßige Pausen und Belohnungen ein – unsichere Lebensphasen ziehen mehr Kraft als wir oft spüren. So bleibst du handlungsfähig und ganz unbemerkt stärkst du unterwegs Selbstfürsorge und -liebe.
  • Setze Strukturen in deine Tage und Wochen. Trenne Arbeits- & Freizeit – wie schnell sitzt du sonst doch länger am Rechner oder machst wieder Überstunden? Das gibt dir zusätzlichen Halt, Klarheit und den nötigen Freiraum für gute Begebungen und Regeneration.
  • Hab den Mut, spontanen Impulsen aus deinem Inneren zu folgen: Was ist HEUTE für dich gut? Was brauchst du in genau diesem Moment? Joggen oder Ruhe? Ein gutes Gespräch oder Raum nur mit dir?
  • Übe dich in Achtsamkeit: Komm immer wieder zurück in den aktuellen Moment – anstelle dich in Ängste vor dem Morgen zu verrennen!
  • UND: Verbringe Zeit mit deinen Soulmates, die, die dich wirklich sehen und schwierige Momente mit dir tragen können. Dank dir noch einmal, meine liebe Carole, dass du neulich während meines argen Tiefpunkts an meiner Seite geblieben bist, meine Verzagtheit ausgehalten, mit getragen hast. Es stimmt nicht, dass alles in unserem Leben ungewiss ist: Die lieben Menschen sind auf ihre Art immer an unserer Seite! Mit wem triffst du dich sobald wie möglich oder wen rufst du einfach einmal wieder an? Bitte vergesst nicht: Kontakte wollen auch gepflegt werden!

Stille & Leere tragen

©Photo by Daniele Levis Pelusi on Unsplash

Ein weiteres Zitat hat mich in unserem aktuellen Zusammenhang sehr berührt, denn ich durfte es immer und immer wieder genauso für mich erfahren. Es stammt von Ernst Ferstl und lautet:

„Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben“

Und ich weiß, in Phasen, in denen uns Ungewissheit große Angst einflößt, ist Stille und Leere kaum auszuhalten. ABER sie gehört zum Akzeptieren dazu. Wenn wir die Leere aus Furcht zu schnell mit Antworten füllen, mit einem Weg, der noch nicht gereift ist, dann wählen wir schnell den vordergründig sichersten oder gar bequemsten Weg. Aber was denkst ihr: Ist das in den meisten Fällen der Weg unseres Herzens? Und ich will damit nicht sagen, dass letzterer immer gefährlich sein muss, aber dass wir ihm erst einmal Raum geben müssen sich zu zeigen. Zu sehr sind wir es gewohnt Vorgaben von außen zu folgen.

Probiere es einmal aus – eine kleine Übung:

©Photo by Max van den Oetelaar on Unsplash
  • Setz dich in einem ruhigen Moment auf dein Meditationskissen, Sofa oder oder.
  • Konzentriere dich nur auf deinen Atem – atme langsam durch die Nase ein und lass bei der Ausatmung durch den Mund allen Ballast aus deinem Kopf und Körper Stück für Stück ziehen.
  • Geh dann auf die komplette Nasenatmung über und konzentriere dich nur auf deinen Atem. Atme durch die Nase ein – und wieder aus.
  • Spüre wie du langsam ruhiger wirst, die Anspannung aus deinem Körper weicht.
  • Wenn du dich gerade mit einer bestimmten Frage für dein Leben beschäftigst, dir dazu eine Antwort ersehnst, lasst dir diese Frage jetzt einmal und deutlich durch den Kopf gehen.
  • Wenn du ein spiritueller Mensch bist: Bitte das Universum, deine unterstützenden Energien dir bei der Suche beizustehen. Wer das für Humbug hält: Antworten können auch tief aus unserer Intuition und somit aus dem von uns über Jahre hinweg gesammelten Wissen kommen. Das ist alles kein Spuk.
  • Nun aber lass die Frage, das Thema wieder los und wende dich deinem Atem zu.
  • Atme weiter und weiter.
  • Oftmals kommt mir so noch während der Meditation oder später ganz zufällig unter der sprichwörtlichen Dusche ein Impuls zum Thema, der mir mehr Klarheit verschafft und erste Schritte aufzeigt. Manchmal braucht es auch etwas Zeit, bis plötzlich eine Antwort wie aus dem Nichts erscheint – unsere Wahrnehmung hat sich zugespitzt und selektiert gen Fragestellung bzw. Antwort.
  • Meditiere noch ein paar Mal auf diese Art und lass immer wieder los, lass dich leer werden und vertraue. Nur wo Leere und somit Raum frei wird, kann Neues auftauchen.
  • Fühlt hinein in den Impuls und macht weiter bei & wie vorhin ausgeführt „Gib dir selber einen Rahmen, plane konkret & leg los“

Das Outro mit den sooo wahren Worten von Pablo Neruda

©Photo by Thom Milkovic on Unsplash

Ihr Lieben, ich hoffe, dass ich euch mit dieser und der vorherigen Podcast Episode vermitteln konnte, dass wir Ungewissheit nicht in dem Umfang ausgeliefert sind, wie wir es oft denken?! Anstelle im Gefühl der Unsicherheit Probleme, Herausforderungen und Möglichkeiten einfach auszusitzen, können wir die Zügel wieder selber in die Hand nehmen. Ja, das erfordert Mut und eine Entscheidung zu treffen, führt uns aber auch deutlich in die Richtung, in die es uns zieht, zu dem, was wir uns für unser Leben wünschen. Oder glaubt ihr unsere Umwelt macht sich plötzlich die Mission zu eigen, unser Leben gen Erfüllung und Freude zu tragen? Wohl nicht oder? 😉Nimm aktiv Einfluss, gehe Schritte, lerne aus kleinen Rückschlägen und feiere Erfolge. Etappe für Etappe wird zugleich dein Horizon weiter und noch mehr Chancen zeigen sich auf – die du, als Serendipity Eingeweihte/r, zu deiner Realität machst!

Was passiert, wenn wir uns voller Angst Veränderung gegenüber verschließen, hat Pablo Neruda in wundervolle Worte gefasst „You start dying slowly“. Vielleicht mögt ihr nach der Lektüre bzw. dem Lauschen des Gedichts auch über folgende Frage nachdenken, die mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kam: Wenn wir all das nicht tun, was Pablo beschreibt, haben wir dann überhaupt begonnen zu leben? Und wird es nicht Zeit dafür?

Hört & fühlt selber hinein, meine Lieben! Ich sage an dieser Stelle Tschüss und wünsche euch viel Leichtigkeit & Freude beim Entdecken und Spielen mit Serendipity. Hat euch der Podcast gefallen, freue ich mich, wenn ihr Abonnenten werdet und eine 5-Sterne Bewertung hinterlasst.

Ciao, ciao sagt Elke von EXit! – dem Podcast, der Mut und Lust macht auf Veränderung

„You start dying slowly” von Pablo Neruda

©Photo by Markus Spiske on Unsplash

You start dying slowly
if you do not travel,
if you do not read,
if you do not listen to the sounds of life,
if you do not appreciate yourself.

You start dying slowly
When you kill your self-esteem;
When you do not let others help you.
You start dying slowly‘
If you become a slave of your habits,
Walking everyday on the same paths…
If you do not change your routine,
If you do not wear different colours
Or you do not speak to those you don’t know.

You start dying slowly
If you avoid to feel passion
And their turbulent emotions;
Those which make your eyes glisten
And your heart beat fast.
You start dying slowly
If you do not change your life when you are not satisfied with your job, or with your love,
If you do not risk what is safe for the uncertain,
If you do not go after a dream,
If you do not allow yourself,
At least once in your lifetime,
To run away from sensible advice…

Der EXit! Podcast #27: Umgang mit Ungewissheit – Übungen in Balance & Handlungsfähigkeit

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