Frau mit Schal vor Augen
Einführung,  Erfahrungsbericht,  Podcast,  Texte,  Übungen

Ungewissheit – ein Intro: Was sie mit uns macht & warum sie Teil unseres Lebens ist

Meine Lieben,

schon Corona hat uns in unglaublichem Ausmaß gezeigt, wie schnell sich die gesamte Welt von heute auf morgen verändern kann – mit Auswirkungen bis tief in unseren persönlichen Alltag hinein. Es folgt genauso unfassbar: ein grausamer, skrupelloser Krieg mitten in Europa. Mein Herz und meine Gedanken sind mit allen UkrainernInnen vor Ort und jenen, die ihre Heimat verlassen mussten! All das passiert im 21. Jahrhundert und nach mannigfaltigen Fortschritten, die wir Menschheit uns auf die Fahne schreiben.

Dieser Tage treffe ich immer wieder Freunde und Kollegen, die ob all der Geschehnisse tief verunsichert sind und in Ängsten nahezu feststecken. Nicht zu wissen, was all diese Entwicklungen noch mit sich bringen werden und dabei fast nur zusehen zu können, hinterlässt bei vielen ein Gefühl der Ohnmacht.

©Photo by Volodymyr Tokar on Unsplash

Aber nicht nur Kriege oder Krankheitswellen pandemischen Ausmaßes können uns aus der Fassung bringen. Unser jeder Alltag bringt immer wieder Wendungen und Situationen mit sich, deren Ausgang wir nicht einschätzen können und die wir z. T. über einen längeren Zeitpunkt hinweg unbeantwortet aushalten müssen. In meinen Coachings gehört die Arbeit mit Unsicherheit zu einer der Basisthemen, um meine Coachees wieder in Balance und ins selbstbestimmte Handeln zu begleiten.

Sehr oft werde ich gefragt, wie ich mit all der Ungewissheit seit dem Ausstieg aus meiner Agentur umgehe und ich kann euch sagen: Auch ich habe Tage, an denen ich innerlich sehr wacklig bin und für einen Moment mit Mut, Kraft und Hoffnung kämpfe! Da der Umgang mit Ungewissheit auf so vielen Ebenen relevant ist und unser Leben maßgeblich beeinflusst, habe ich ihn zum Thema dieses Podcasts gemacht. Im letzten Kapitel berichte ich euch von meinen eigenen, aktuellen Herausforderungen mit dem Thema und wie ich damit umgegangen bin.

Worum geht es in dieser Episode genau – inkl. Podcast Timings

  • Intro 00:00
  • Ungewissheit als Teil unseres Lebens 4:37
  • Warum ist ein Maß an Sicherheit so wichtig und was Unsicherheit mit uns macht 8:15
    • Ungewissheit & übersteigerte Selbstkontrolle 11:16
    • Unterschiedliche Wahrnehmung von Gefahr 12:46
    • Die Einschätzung unserer eigenen Selbstwirksamkeit 14:32
    • Angst & Selbstzweifel 16:43
    • Ungewissheit und unser Umgang mit Medien 18:08
  • Die Coaching- & Ratgeberszene: Manchmal heißt es hier „Achtung“ 19:46
  • Die positive Seite von Unsicherheit oder: das Wagnis lohnt sich 22:28
    • Der tiefe Antrieb uns weiter zu entwickeln 25:28
    • Das Gefühl der Leere und des Nichts-Wissens 27:06
  • Und auch bei mir wackelt es ab & an kräftig: eine Changemanagerin im ungewissen Change 27:55
    • Ein Update zu meinem Status quo 29:05
    • Vom Abwarten Müssen, was passiert 30:37
    • Diversität in neuer Bedeutung 32:12
    • Manchmal ist es einfach zu viel! 33:06
    • Und dann geht es doch weiter 35:43
    • Wertvolle Momente & der Mut zur Klarheit 37:24
  • Das Outro mit Worten von Rainer Maria Rilke 39:34

Nun habt ihr wie immer die Qual der Wahl: Möchtet ihr den neuen Beitrag lieber lesen oder in Form des Podcasts anhören?
Lesen: Dann geht’s hier direkt weiter.
Anhören? Am Ende dieses Blogartikels findet ihr den Direktlink zum Podcast.
Viel Spaß dabei!! ❤️

Ungewissheit als Teil unseres Lebens

Wie schon zu Anfang festgestellt: Schauen wir uns dieser Tage um in der Welt, spüren wir mehr denn je, dass es keine finale Sicherheit gibt. Unser aller Leben wurde die letzten Monate mehr denn je erschüttert und z. T. ins Wanken gebracht. All die Bilder des grausamen Krieges in den Medien und auch die ganz persönlichen Tragödien: Ich kann es immer noch nicht ganz glauben, dass meine Patentante Anfang der Pandemie 2020 eines der frühen Opfer von Corona war. Ich vermisse sie!

©Photo by Mario Dobelmann on Unsplash

Unsicherheit, Veränderung, Entstehen und Vergehen sind fester Bestandteil des Lebens. Die Natur zeigt es uns jedes Jahr und auch wir werden durch diesen ihren Rhythmus begleitet: Pflanzen im Frühling, wachsen und erblühen über den Sommer, die Ernte im Herbst und das langsame Loslassen, zur Ruhe kommen und Vergehen im Winter.

Und die Spanne dazwischen liegt in unseren Händen und muss oder darf gestaltet werden. Dabei leben wir in einem ständigen Spagat zwischen eigenem Planen und Tun und der Tatsache, dass wir die Zukunft trotzdem nicht vorhersehen können. Kein Arbeitsplatz ist wirklich sicher, keine Partnerschaft, nicht die Gesundheit – trotz vielleicht gesundem Lebensstil und großer Liebe in der Beziehung. Entscheidungen, die sich gestern noch gut angefühlt haben, können sich heute als für mich nicht mehr stimmig erweisen. Wir selber verändern uns über die Jahre hinweg und auch unser Umfeld ist in Bewegung. Im Leben gilt es immer wieder einen Status quo zu ermitteln, von dort aus neu zu wählen und Unsicherheiten mit in Kauf zu nehmen. Auch das gehört zu den Zyklen: Wir kommen für eine Zeit an, etwas mehr Ruhe kehrt ein in unserem Leben, aber irgendwie geschieht wieder etwas, dass uns auffordert uns neu definieren. Dies können wundervolle Veränderungen sein wie Kinder, der Traumjob, aber auch schwierige wie Krankheit, Trennungen, der Tod eines geliebten Menschen.

Wir alle kennen Erschütterungen wie diese und was sie mit uns machen. Sie können uns ins Schleudern bringen und an all unsere Grenzen. Das tut weh und so versuchen wir den Schmerz und all die Unsicherheit zu vermeiden. Aber Vermeidung lässt uns und unser Leben schnell erstarren und in Ohnmacht verharren – also nicht wirklich eine Alternative oder? Wenn wir all das nicht vermeiden können, gibt es einen konstruktiven Umgang mit der Ungewissheit und die sie begleitenden Ängste? Ich sage „Ja!“: Wir können lernen mit all dem umzugehen, uns mit der Zeit eine stabile, mentale Basis erarbeiten, durch die wir für wackeligere Lebensphasen gewappnet sind. Sie hilft uns, damit wir uns den Lebensrhythmen besser anpassen können. Im besten Fall sehen wir in ihnen so eine Chance, denn nach dem Vergehen und dem Ballast abwerfen, startet erneut die Phase des Entstehens und somit unsere Möglichkeit uns neu zu erfinden.

Warum ist ein Maß an Sicherheit so wichtig und was Unsicherheit mit uns macht

©Photo by why kei on Unsplash

Da in unser modernen Welt Veränderung, Flexibilität, Agilität, Lifelong Learning & Co oftmals als das Non plus Ultra propagiert werden, finde ich es wichtig heraus zu stellen: Wir brauchen auch „Planbares“, Routinen, Ruhephasen in unserem Alltag, sonst wird unser Leben einfach zu komplex. Wir können nicht ständig mit tausend offenen Optionen jonglieren. Wir brauchen auch „Räume“ und Zeiten, um uns zu regenerieren. Allein die Kapazität unseres Gehirns, Themen permanent und in Echtzeit bewusst zu verarbeiten und entsprechend Entscheidungen zu treffen, ist sehr begrenzt. Das führt dazu, dass wir vieles wie automatisiert erledigen. Oder erinnerst du dich tatsächlich genaauuu daran, wie du beim letzten Mal mit dem Auto nach Hause gefahren bist? Hast du jeden Blinker bewusst gesetzt? Also, mein Auto zumindest hat einen Namen – kein Scherz – damit ich mich des Öfteren gebührend bei ihm bedanken kann, dass er bzw. es mich wieder sicher ans Ziel gebracht hat. Unsicherheit ist anstrengend, erfordert ständiges Abwägen und neue Handlungen.

Hier sprechen wir von uns bewussten Prozessen. Schauen wir einmal etwas tiefer in unseren „Untergrund“, so verstehen wir noch besser, welche Mechanismen tief in uns gestartet werden, sobald sich uns Unwegsames in den Weg stellt: Das Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit entspringt den Basisaufgaben unseres Systems bzw. Gehirns. Es ist primär und im ersten Schritt darauf aufgerichtet unser Überleben zu sichern. So versucht es Bedrohlichem auszuweichen und sich immer wieder dem Bekannten zuzuwenden, Abläufe zu wiederholen – was genauso gefährlich sein kann, unser Leben mit der Zeit extrem einschränkt und uns auch immer wieder die gleichen Fehler machen lässt.

Diesem „Kampf ums Überleben“ ist auch ein Großteil unserer Glaubenssätze geschuldet. In unsicheren, scheinbar gefährlichen Situationen melden sie sich immer wieder bewusst oder unbewusst zu Wort und versuchen unser Steuer zu übernehmen. In Kindheit und Jugend haben sie uns dadurch sicher oftmals ge- & beschützt, aber sie haben nicht im Blick, dass wir heutzutage als Erwachsene über ein ganz anderes Handlungsspektrum verfügen.

Ungewissheit & übersteigerte Selbstkontrolle

Unsere individuelle Sozialisation führt auch zu einem sehr unterschiedlichen Bedürfnis nach Selbstkontrolle und Kontrolle unserer Lebensparameter. Wer als Kleinkind in unklaren Beziehungsmustern, doppelten Botschaften der Bezugspersonen, vielleicht auch in einem an sich gefährlichen Umfeld aufgewachsen ist, versucht neue Gefahren unter allen Umständen zu vermeiden. Dabei sind wir uns unserer Selbstkontrolle und somit ihren Auswirkungen oftmals gar nicht bewusst, denn sie zeigt sich in unterschiedlichsten, z. T. gesellschaftlich durchaus anerkannten Formen – z. B. durch:

  • Wir übernehmen überall die Führung, anstelle andere mit einzubeziehen und an der ein oder anderen Stelle einmal loszulassen.
  • Wir helfen lieber und geben, sind aber nicht fähig selber anzunehmen und uns auch einmal tragen zu lassen.
  • Kommt uns ein Mensch emotional zu nah, wenden wir uns ab.
  • Eine neue Herausforderung wie ein Job, ein Ortswechsel o. ä. berührt und reizt uns tief im Innern, aber tausend logische Gegenargumente torpedieren jeden kleinsten Schritt ins Neue.
  • Im schlimmsten Fall kommt es zu pathologischen Erscheinungsbildern wie Zwangsneurosen und Angstzuständen.

Unterschiedliche Wahrnehmung von Gefahr

©Photo by Edwin Hooper on Unsplash

Unserer Lebenserfahrung und Persönlichkeit entspringen zudem eine z. T. unterschiedliche Wahrnehmung von Gefahr. Was der einen gefährlich erscheint, fühlt sich für die andere kalkulierbar an. Auch je nachdem wie wichtig uns etwas für unser Lebens ist, bewerten wir die damit zusammenhängenden Herausforderungen und Unsicherheiten unterschiedlich. Ich z. B. liebe es, mein Leben, die Arbeit mit zu gestalten. Etwas mit zu formen, Entscheidungen treffen zu dürfen, immer wieder neue Themen und Aufgabenstellungen mit einzubeziehen, erfüllt mein Leben und inspiriert mich. Ein zu festgelegter Plan, ein Job, in dem ich nichts mit bewegen kann, fühlt sich für mich „gefährlich“ an, wie ein Raum, in dem ich nicht atmen kann. Oftmals wurde ich gefragt, woher ich den Mut genommen habe vor vielen Jahren einfach zu kündigen, die Agentur aufzubauen, bis zu 16 Mitarbeiter anzustellen. Und ich will gar nicht schmälern, was ich in meinem Leben alles geleistet und gewagt habe, nur ging es dabei gar nicht immer um Mut und Überwindung. Meine Lust etwas mit zu bewegen, meine Freude an Kreativität, Neugier auf neue Themen und und und prägen mich so sehr, dass ich letztendlich die Kraft dazu hatte abzuspringen und immer wieder gerne Verantwortung übernehme. Zugespitzt formuliert könnte ich sagen: zu verharren, passiv nur zu folgen ist für mich einfach unbequemer als der Schritt nach vorne.

Die Einschätzung unserer eigenen Selbstwirksamkeit

Neben der unterschiedlichen Bewertung von Kontrolle und Gefahr ist auch die Einschätzung unserer eigenen Selbstwirksamkeit maßgeblich mit dafür verantwortlich, wie groß unsere Angst vor Ungewissheit und Veränderung ist. Hast du das Gefühl, dass viel in deinem Leben von dir selber beeinflusst werden kann oder denkst du, der Großteil hängt von anderen Personen und weiteren, äußeren Umständen ab? Der Nährboden für ein Gefühl der Selbstwirksamkeit wird erneut in Kindheit und Jugend gelegt – z. B. durch:

  • Durften wir uns in dieser Zeit ausprobieren?
  • Durften wir Fehler machen und dadurch lernen – vor allen Dingen auch, dass Fehler sein dürfen, davon nicht die Welt untergeht?
  • Haben uns unsere Eltern etwas zugetraut und wagen lassen?
  • Durften wir losziehen, unseren Aktionsradius mit der Zeit erweitern und sind jederzeit wieder liebevoll zurückempfangen worden?
  • Wurden wir von unseren Eltern so gesehen wie wir sind und in unseren Talenten gefördert? Durften wir „wir selber“ sein?
©Photo by x ) on Unsplash

Doch keine Angst: Der eigenen Selbstwirksamkeit können wir auch später noch Schritt für Schritt auf die Spur kommen und sie ausbauen. Mir selber wurde z. B. erst mit etwas Abstand zu meiner Agentur wirklich und gefühlt klar, was ich in den gut 15 Jahren ihres Bestehens alles auf die Beine gestellt habe. Plötzlich konnte ich mir selber zugestehen, wie sehr ich Kunden auch in den Bereichen Unternehmensstrategie, Changemanagement, Digitalisierung und als Coachin zur Seite gestanden habe. All das ist nun der Nährboden für meine aktuellen, mutigen Schritte mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu schauen, an welcher Stelle ich mit all meiner Expertise Inhouse wirksam werden könnte.

Angst & Selbstzweifel

Der Selbstwirksamkeit stehen unsere Ängste an sich und der vor Ungewissheit entgegen. Je mehr wir uns in sie hineinsteigern, desto größer werden oftmals unsere eigenen Selbstzweifel.  Im schlimmsten Fall werden wir immer unsicherer gegenüber unseren eigenen Fähigkeiten und bisherigen Entscheidungen. Selbstkritik steigt und macht weiteren Glaubenssätzen über all das, was wir nicht sind, noch nie konnten, uns nicht zusteht und und und erst richtig Raum. Wir bewegen uns in eine Abwärtsspirale, denn zu selbstbewussten Entscheidungen und größeren Schritten führt diese Dynamik nicht.

Angst schränkt unseren Horizont für Perspektiven ein und kann uns bis zur Entscheidungsunfähigkeit lähmen. Sobald du die Tyrannen in deinem Kopf wahrnimmst, setze ihnen einen Stopp und die Erinnerung an positive Erfahrungen entgegen. So wirst du nicht weiter fremd gesteuert, bekommst wieder einen Blick für das Mögliche und den Weg dorthin! In die Shownotes lege ich dir Links zu vorherigen Podcasts, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen und dir praktische Hinweise geben, wie du an dieser Stelle mit dir weiterkommst!

Ungewissheit und unser Umgang mit Medien

In diesem Zusammenhang liegt mir ein weiteres Stichwort sehr am Herzen und zwar unser Umgang mit Medien: Durch letztere werden wir permanent nur mit Krisen & Krisenherden konfrontiert. Das führt bei vielen von uns zu einer verstärkten Angst vor all den Bedrohung größten Ausmaßes, deren Lösung nicht in unseren Händen liegt. Ich kenne Menschen, die sich über mannigfache Kanäle ständig über die Pandemie, Kriege u. ä. informieren und am Ende das Lebens-/Gefühl bekommen, nur von Gefahren umgeben zu sein.

Ich rege an dieser Stelle zum einen denbewussten Umgang mit Medien an, sich ihnen beispielsweise nicht ständig auszusetzen, sondern nur ab & an in seriösen Kanälen Updates zur Situation zu sichten. Zum anderen sollten wir nicht vergessen, dass es neben all dem Leid noch sehr viel Gutes, Solidarität, eigene Handlungsmöglichkeiten etc. gibt – die in den Medien fast grundsätzlich nicht thematisiert werden. Eine kleine Übung an dieser Stelle: Was haltet ihr davon, wenn ihr nach der nächsten Nachrichtensendung eine kleine Pause einlegt und euch zwei, drei Dinge notiert, die auf der Welt und/oder in eurem Leben parallel gut laufen?

Die Coaching- & Ratgeberszene: Manchmal heißt es hier „Achtung“

©Photo by Jonny Gios on Unsplash

Als ausgebildete und praktizierende Coachin halte ich selbstverständlich viel davon, Mitmenschen auf diesem Weg zu unterstützen, sich selbst und ihren nächsten Schritten auf die Spur zu kommen. Aber alles zu seiner Zeit und in dem Maß, wie es der eigenen Situation entspricht. Manchmal können all die sicher gut gemeinten Sentenzen, Hilfsmittel und Übungen auch kontraproduktiv wirken, nämlich wenn man selber mit Ihnen nicht weiter kommt. Oftmals zieht es einen dann nämlich herunter: Wir beschimpfen uns, dass wir es nicht richtig, nicht intensiv genug machen. Die anderen kriegen es doch auch hin, schau dir nur an, wie sie auf Facebook & Instagram bereits strahlen!! Und ich?! Das Ganze wurde mir wieder besonders deutlich, als eine meiner Coachees in einer Sitzung zu mir sagte: „Ich weiß, für meine Gefühle bin ich selber zuständig. Da darf ich nicht jammern, ich krieg’s nur wieder nicht hin.“. Sofort habe ich ihren Redefluss gestoppt und „Halt!“ gesagt. Die Übungen und neue Blickpunkte auf Themen wie Gefühle, Stimmungen, Selbstwirksamkeit sollen helfen, langsam den Horizont erweitern und nicht zum Leistungssport werden! Manchmal fühlen wir uns einfach niedergeschlagen, kraftlos. Hier ist es wichtig inne zu halten, zu differenzieren, woher dieses Gefühl kommt, mich einmal in den Arm nehmen und dann daran dann weiter zu arbeiten. In einem Übungsbuch sollte ich täglich schreiben, wem ich heute etwas Gutes getan habe. An einigen Tagen kam mir zum Thema nichts in den Sinn und ich fühlte mich schlecht deswegen – und das obwohl ich für meine Mitmenschen so gut wie irgend möglich da bin. Irgendwann fiel bei mir der Groschen, dass in mein aktuelles Leben eher die Frage passt: Was hast du DIR heute Gutes getan – da genau das viel zu oft hinten runter fällt und auch ich brauche Nährung und Halt und Verständnis.

Also seid liebevoll zu euch, wenn euch gut gemeinte Worte und Tipps beim nächsten Mal wieder im Magen liegen. Es geht einfach und allein darum, dass du in deinem Tempo wächst und deinen Weg findest!

Die positive Seite von Unsicherheit oder: das Wagnis lohnt sich

Da jede Medaille ja immer mindestens zwei Seiten hat, liegt mir dieses Kapitel besonders am Herzen – okay, okay, auch, weil ich ein Fan von Selbstwirksamkeit bin. 😉

Worum genau geht es? Festhalten an Gewissheiten führt in vielen Fällen dazu, dass wir stecken bleiben an Stellen des Lebens, stagnieren, sich tief in uns ein Gefühl der Unzufriedenheit bis hin zu Depression breit macht. So geben wir uns oftmals mit zu wenig für unser Leben zufrieden. Mit „zu wenig“ meine ich nicht Karriere, Reichtum oder oder, sondern schlicht und einfach das, wonach es unser Herz, unsere Seele oder wie immer man es nennt, sehnt.

Ich habe zu Anfang betont, dass Ungewissheit und Veränderung fester Bestandteil unseres Lebens sind, ob uns das nun gefällt oder nicht. Ungewissheit zu akzeptieren bedeutet für mich jedoch nicht einfach alles passiv hinzunehmen. Vielmehr gilt es zu unterscheiden, was ich akzeptieren muss, was gerade oder insgesamt so ist wie es ist und was ich verändern kann und möchte. Was wollen oder können wir zu welchem Preis bewegen?

Zu viel „Gewissheit“, dem Leben weiter und weiter in einmal fest gelegten Bahnen folgen, kann es sehr trist machen. Wir schwimmen nur noch mit, fühlen uns, was das Leben noch alles bereithalten kann, wie wir es bereichern könnten, gar nicht mehr.

©Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

Veränderungen, die lange bereits anstehen, nehmen wir oft erst dann vor, wenn wir dazu gezwungen, im schlimmsten Fall ganz aus dem Nest herausgeschuppst werden. Der Aufschlag ist dann oftmals umso härter und wir erleiden Wunden, die nur schwer oder nie wieder ganz heilen. Wagen wir uns mit ersten Schritten ins Neue, wachsen uns oft ungeahnte Flügel bzw. entdecken wir bereits existierende, weitete sich unser Blick und etwas tritt in unser Leben, das wir uns vorher gar nicht vorstellen konnten. In der Erstarrung fehlen uns oft Phantasie und daraus resultierend Zutrauen in all das, was sich verändern kann. Mit einem so eingeschränkten Horizont wagen wir uns nicht etwas zu wünschen, zu erträumen und ins Tun zu kommen. Wir entwickeln uns nicht weiter, wachsen nicht. Selbstverständlich gibt es auch Lebensphasen, in denen wir mehr Sicherheit brauchen – z. B. wenn eine Familie versorgt werden muss. Wichtig ist nur, dass wir das Zeitfenster, in dem wieder mehr möglich ist, nicht verpassen.

Der tiefe Antrieb uns weiter zu entwickeln

©Photo by Sandra Grünewald on Unsplash

Wem Selbstbestimmung, freie Wahl und Gestaltungsfreiheit am Herzen liegen sei gesagt: All das gibt es nicht ohne ein gewisses Maß an Unsicherheit. Etwas neu für sich zu wählen bringt oftmals einen zumindest z. T. offenen Ausgang mit sich. Und oft sehnt es uns ja auch danach, weil wir das Hamsterrad leid sind!

Das liegt unter anderem auch daran, dass wir Menschen nicht nur, wie oben erwähnt, auf Überleben programmiert sind, sondern weil tief in uns auch der Antrieb verankert ist zu wachsen, zu lernen, uns weiter zu entwickeln. Diese Motivation ist unauflöslich mit dem Schritt ins Neue und somit Ungewissheit verbunden. Bewusst oder unbewusst gehen wir so auch immer wieder Wagnisse ein – wie es schon bei kleinen Kindern anfängt. Nur durch die ersten, wackligen Schritte lernen wir zu laufen – und ärgert es uns später tatsächlich, dass wir dabei immer einmal wieder gestolpert sind? Trail & Error, Fehler & mutige Kursanpassungen gehören zum Weg dazu, sind wie ein Zirkeltraining für neue Fähigkeiten und somit mehr Selbstbewusstsein!

Das Gefühl der Leere und des Nichts-Wissens

Und dann gibt es auf dem Weg noch einen Zustand, der nicht gerade angenehm ist. Ich spreche vom Gefühl der Leere und des absoluten Nichts-Wissens zwischen Start und Ankommen am neuen Ziel. Das führt mich zum nächsten Kapitel dieses Podcasts, in dem ich, wie angekündigt, einmal wieder eine ganz persönliche Situation auf meinem aktuellen Changeweg mit euch teile. Eins nehme ich dem schone einmal vorweg: Nur wo wir Mut haben, auch diese Leere zu tragen, Altes wirklich loslassen und nicht zurückgreifen, kann Raum für Neuen entstehen.

Und auch bei mir wackelt es ab & an kräftig: eine Changemanagerin im ungewissen Change

Ihr Lieben, ihr habt nicht wirklich gedacht, dass nur, weil ich u.a. ausgebildete Business Coachin bin, mir die letzten 1,5 Jahre seit dem Ausstieg aus meiner Agentur immer leicht von der Hand gehen? Was, wenn das nicht so ist, wie soll ich da andere Menschen in ihren Unsicherheiten coachen? Ich denke, dass gerade meine eigenen Erfahrungen inklusive Hochs & Tiefs und Kursadaptionen meine Fähigkeiten, Coachees nachhaltig und empathisch zu begleiten, potenziert haben. Themen, die man in sich selber erkannt und über alle Phasen durchgearbeitet hat, erspürt man in anderer Tiefe im Gegenüber. So weiß ich genau um die Herausforderungen meines Coachees und komme nicht einfach lapidar von außen und top down mit Lösungsansätzen.

Ein Update zu meinem Status quo

©LenaBils

Dass mir nach gut neun Monaten EXit! klar wurde, dass ich neben dem Podcasten, Bloggen und 1:1 Coachen, wieder raus in die Welt und unter Menschen muss, hatte ich bereits geteilt. Dem folgte eine neue Phase an Action = das erste Mal seit circa 16, 17 Jahren einen neuen Lebenslauf erstellen – heutzutage in ganz neuer Form und nun ja für Executive Level. Ich kann euch sagen: Allein das war eine intensive, wochenlange Selbsterfahrung, die sich jedoch auch gut anfühlte. Beim Schreiben wurde mir noch klarer, was ich im Leben schon alles auf die Beine gestellt habe und über welche – von mir bisher nicht gesehene – Erfahrungen ich verfüge. Next Step: Headhunter anschreiben = recherchieren wer heutzutage im Markt relevant ist, sich um welche Themen & Branchen kümmert UND eine Vorlage für ein Anschreiben erstellen. Zudem ließ ich mir durch den Kopf gehen, welche Unternehmen für mich aus welchem Grund interessant sein könnten, wer jeweils mein/e AnsprechpartnerIn ist, Anpassung des Anschreibens etc. So lange ich einen Plan und etwas Konkretes zu tun habe, fühle ich mich mehr oder weniger „in Sicherheit“, weiß was zu tun ist, mit welchem to dos morgens aufstehen …

Vom Abwarten Müssen, was passiert

©Photo by Xu Haiwei on Unsplash

Aber nun kam die Phase, vor der ich schon im Vorfeld größten Respekt hatte: Anschreiben rausschicken und abwarten was passiert. Ich hatte schon damit gerechnet, dass mir nicht alle gleich sofort die Bude einrennen würde – dafür sind mein Lebenslauf und meine neuste, berufliche Wendung zu erklärungsbedürftig. Aber wie schwer es dann wirklich werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Gut, dass man einiges erst unterwegs erfährt, sonst täte man manche Schritte wohl nie. Die Headhunter, die sich zurück meldeten, wollten mich gleich wieder in eine Agentur, gen Kommunikation & Marketing stecken – aber deswegen bin ich wirklich nicht aus meiner eigenen, erfolgreichen Agentur ausgestiegen. Nur denen, die sich wirklich Zeit nahmen, konnte ich vermitteln, dass ich die letzten Jahre als Geschäftsführung tätig war, New Business in der Agentur & bei Kunden vorangetrieben, Changeprozesse initiiert und begleitet habe. Klassische Kommunikationsaufgaben waren lange nicht mehr mein Daily Business. Nur die Strategien zu großen Projekten und Pitches lagen noch bei mir. Als nächsten Schritt nahm ich mir Stellenanzeigen vor – auch wenn ich mir schon dachte, dass Positionen auf meiner Ebene nicht wirklich ausgeschrieben, sondern über Headhunter gesucht werden. Da beißt sich die Katze in meinem Fall dann in den Schwanz.

Diversität in neuer Bedeutung

An dieser Stelle kam es zu einer weiteren Bewusstseinserweiterung bzw. bekommt das Stichwort „Diversität“ plötzlich auch für mich eine lebensberührende Bedeutung: In all den Ausschreibungen, die ich bisher gesichtet habe, werden nur Menschen mit bis zu 7 Jahren Berufserfahrung gesucht. Sicher werden auch solche mit 8, 9 oder 10 Jahren berücksichtigt, aber was ist mit jemand wie mir mit 20 Jahren Background? Auch wenn man über solche Zusammenhänge liest: Erfährst du es am eigenen Leib, ist das etwas ganz anderes. Auch auf meine wirklich sehr individuell auf Einzelfirmen zugeschnittenen, proaktiven Kontaktaufnahmen wurden bisher zu null Prozent reagiert.

Manchmal ist es einfach zu viel!

©Photo by Toa Heftiba on Unsplash

Ich war absolut ratlos: Der War of Talents und die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern scheinen sich auf einem anderen Schlachtfeld abzuspielen. Und trotzdem jeden Morgen wieder aufstehen, mich motivieren weiter zu machen, positiv mentaaaaaal ausrichten. Ich kann euch sagen: Das lässt auch den Boden unter den Füßen eines Profis wie mir wackeln. Als ich dann noch beim Nase Rausstrecken via Online Dating selbst Erfahrung machen durfte was das Wort Ghosting wirklich bedeutet – nach drei Monaten intensiven Austauschs & Treffen – gab es einen Moment, an dem nichts mehr ging! Und das in einem ganz unerwarteten Augenblick: Eines Sonntagabends rief ich meine liebe Freundin Carole an, einfach mal wieder austauschen und so. Aber während des Telefonats, durch ihre empathischen Nachfragen und weil wir uns auch ohne Worte verstehen und nah sind, brach alles auf und dann in mir zusammen. Meine Verzweiflung, Unsicherheit, auch Angst sprengten sich ihren Raum. Der Blick in die absolute Ungewissheit vor mir ließ mich verstummen und ich fühlte eine extreme Leere und Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit in mir. Ich konnte gar nicht mehr groß reden – Dank dir Carole, dass du diese Ohnmacht und Stille mit gehalten hast. Im Anschluss an das Telefonat setzte ich mich voller Schrecken über das, was ich gerade erfahren und gefühlt hatte, wie immer auf mein Meditationskissen: Da kriege ich das schon wieder weg, dachte ich wohl. Aber manchmal will etwas nicht weg und das ist gut so. Ich saß und saß und wartete auf „Erlösung“, aber Schmerz und Trauer, Erschöpfung und Unsicherheit blieben. Letztendlich folgte ich dem Impuls, alles für den Moment so stehen zu lassen und ins Bett zu gehen. Meine letzte Eingabe war, den Wecker auf 5.30 Uhr zu stellen und dann nur noch schlafen! Ich ließ für den Augenblick los und überließ mich erschöpft einem wirklich gedankenlosen Tiefschlaf. Morgen ist ein neuer Tag, sagte mir etwas, und dann siehst du weiter.

Und dann geht es doch weiter

©Photo by andrew dinh on Unsplash

5:30 Uhr: Der Wecker schellte. Ich stand auf und es ging direkt aufs Meditationskissen. Nun ließ ich ausgeruhter und bewusst noch einmal all das hochkommen, was mich am Vorabend unerwartet umgehauen hatte. Ich konnte es mit mehr Abstand betrachten und seinen Anspruch, die absolute und ausweglose Wahrheit zu sein, selbstbewusster in Frage stellen. Aber viel wichtiger: Durch das Wahrnehmen all dessen, was ich an Druck die letzten Wochen unbewusst getragen, was ich einmal wieder ausgehalten hatte, durchflutete mich eine Welle an Selbstempathie, Mitgefühl. Kein Wunder, dass sich gen gestriger Abend alles so zuspitzen musste, um mir selber & meiner aktuellen Situation endlich einmal wieder richtig gewahr zu werden. Ich saß bis ich das Gefühl hatte, alles angeschaut, gehalten und losgelassen zu haben. Dem folgte ein unglaublicher Bewegungsdrang, ich bin dem Impuls gefolgt und tatsächlich das erste Mal seit circa 1,5 Jahren wieder laufen gegangen – mit Morgensonne im wundervollen Wald um die Ecke. Von Schritt zu Schritt durchflutete mich das klare Gefühl: I’m back on Track, ich bereue nichts und werde meinen Weg finden! Seitdem fühle ich mich wieder klarer und achte besser auf mich.

Wertvolle Momente & der Mut zur Klarheit

©Photo by Håkon Grimstad on Unsplash

Im Nachhinein bin ich unglaublich dankbar für diesen Moment und auch mir selber für den Mut, meine vor mir selbst erbaute Fassade los-, diese absolute Verzagtheit und Leere so wie sie war zuzulassen. Und ich kann euch sagen: Das war kein angenehmes Gefühl. ABER wenn es da sein darf und gesehen wird, kann es danach auch wieder ziehen. Die, sagen wir, Warnung ist ausgesprochen und angekommen. Ich schaue, an welchen Stellen ich besser für mich sorgen und vielleicht um Hilfe in meinem Netzwerk bitten kann. Womit ich mich zudem selber noch beeindruckt habe, ist meine mir ureigene Kraft: Durch meinen Mut, all meine Ängste und Unsicherheiten an mich heran zu lassen, wurde mir bewusst, was ich die gut zwei Jahre seit meiner Entscheidung alles getragen habe. Wie bewundernswert bin ich mir weiter auf der Spur geblieben, traue ich mich gerade, den Kurs anzupassen, stehe ich nicht jeden, aber doch sehr viele Tage voller Power und Zuversicht gen Zukunft auf.

Seit besagtem Sonntag weiß ich sicher mehr denn je um meine Fragilität, aber mindestens genauso sehr auch um meine Kraft, Vitalität und was mich hat aufbrechen lassen gen Neues: Mein Herz und innerer Wegweiser sowie der tiefe Glaube in mir, dass es wird. Es wird werden!

So nah liegt stets alles beieinander: Der Mut sich uns mit allem, was wir sind und fühlen gewahr zu werden, bringt nach Schwere and Hoffnungslosigkeit im dunklen Moment den Blick für das eigene Licht hervor und somit Kraft für die nächsten Schritte.

Outro mit Gedanken von Rainer Maria Rilke

Ihr Lieben, wie immer zur Einführung eines Themas habe ich versucht das Ganze ein paar Mal zu drehen und zu wenden und somit seine Schatten-, aber auch Lichtseiten zu Tage zu fördern. Da habt ihr nun sicher einiges zu verdauen und vielleicht auch zum noch einmal Reinhören bzw. -lesen.

Im nächsten Podcast geht’s wieder in die Praxis via Hilfestellung im Umgang mit Ungewissheit: für mehr festen Boden auf eurem Weg der Veränderung.

Ich sage nun Tschüss und schleiche mich auf leisen Sohlen heraus aus dieser Episode und zwar mit ein paar so gut zum Thema passenden, wundervollen Worten des von mir so geschätzten Rainer Maria Rilke.

Ciao, ciao, ihr Lieben! Vertraut auf euch und bleibt auf dem Weg, wünscht euch Elke von EXit! – dem Podcast, der Mut und Lust macht auf Veränderung

„Was mich bewegt“ von Rainer Maria Rilke

©Photo by Han Chenxu on Unsplash

Man muss den Dingen
die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt,
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen –
und dann
Gebären

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind,
als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.

Wenn man die Fragen lebt,
lebt man allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.

Der EXit! Podcast #26: „Ungewissheit – ein Intro: Was sie mit uns macht & warum sie doch wichtig ist

©LenaBils

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