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Einführung,  Podcast,  Übungen

Übungen zur „Selbstverteidigung“ – Stopp zur Selbstsabotage

Blogartikel & Podcast #9 jetzt online

Im letzten Blogartikel und Podcast habe ich euch tiefer in die Zusammenhänge von Selbstsabotage eingeführt. Was macht sie mit uns? Wo kommt sie her? Und vor allen Dingen: In welchen Erscheinungsformen taucht sie häufig auf. Gerade dieser letzte Punkt ist sehr wichtig, denn im Alltag ist uns oftmals gar nicht bewusst, dass wir uns und unseren positiven Veränderungsprozess gerade selber maßgeblich blockieren. Zu sehr haben wir uns an die Stimmen in unserem Kopf gewöhnt, die permanent den Anspruch erheben die Marschrichtung vorzugeben. Auch ein wichtiges Learning der letzten Episode: Es bleibt nicht bei selbstmanipulierenden Gedanken. Ihre Auswirkungen gehen weit tiefer: Sie können auch unsere Fähigkeiten und Talente manipulieren. Im schlimmsten Fall und wenn wir uns zu lange vor ihnen hertreiben lassen, wirken sie sich auf unsere körperliche und mentale Gesundheit aus, nehmen Kraft und Zuversicht.

Nun heißt dieser Podcast aber: Stopp mit der Selbstsabotage – Übungen zur neuen „Selbstverteidigung“. Wir können dem Spiel also ein Ende setzen, uns gleichsam ein Software Update verpassen.
Schauen wir uns also gemeinsam an, wie wir gegen unserer Selbstsabotage vorgehen und einen ganz neuen Selbstschutz aufbauen können. Auf geht’s gen selbstbestimmtes Leben, mehr Leichtigkeit und Freude! Wenn das jetzt mal kein Versprechen ist 😉

Im Detail geht es in diesem Artikel um Folgendes (inkl. Podcast Timecodes):

  • Einleitung 00:00
  • Übungen zur neuen „Selbstverteidigung“ bzw. gegen die Selbstsabotage
    • Gedanken wahrnehmen und lernen Distanz zu ihnen einzunehmen 2:33
    • Gedanken etwas entgegensetzen, sie steuern und neu ausrichten 10:00
    • Verhalten bewusst steuern 21:37
  • Eine Startübung zum Abschluss 26:52

Im Folgenden könnt ihr die Inhalte nun entweder im Blogartikel direkt im Anschluss lesen oder per Podcast anhören (Link dazu am Ende des Artikels) – welche Form entspricht euch bzw. dir mehr?

Der Blogartikel (und Transkript des Podcasts)

Attacke: Übungen zur neuen „Selbstverteidigung“

1. Gedanken wahrnehmen und lernen Distanz zu ihnen einzunehmen

Die absolute Basisübung bzw. der Grundzusammenhang liegt in der Bewusstmachung der uns manipulierenden Gedanken. Wenn wir ihnen nicht auf die Spur kommen, hängen wir weiterhin in unserem Leben wie eine Marionette an mehr oder weniger langen Fäden.

Meditation – Distanz zu unseren Gedanken finden

Was mir bei der Bewusstmachung meiner Gedankenfülle wirklich sehr geholfen hat ist Meditation. Sie ist für mich eine sehr gute „Trockenübung“. Im Chaos und all der Anforderungen unseres Alltags laufen wir sonst einfach zu sehr auf Autopilot. Meditation ist eine Achtsamkeitstechnik, durch die uns

  • das ständige Aufkommend neuer Gedanken mehr und mehr gewahr wird
  • Wir lernen Schritt für Schritt unsere Aufmerksamkeit von ihnen abzuziehen und
  • Im fortgeschrittenen Stadium sie bewusst zu lenken

Attraktive Frau meditiert
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Anfangs überdauern die daraus entstehende Stille und Bewusstheit vielleicht nur wenige Sekunden und schon zieht der nächste Gedanke unsere Aufmerksamkeit auf sich, aber der erste Schritt ist getan: Wir nehmen Gedanken als in uns aufkommend und weiterziehend wahr. Mit diesem Abstand können wir sie dann genauer und aus einer neuen Distanz betrachten, sie hinterfragen: Ist das wirklich so? Ist das wirklich wahr? Muss ich das wirklich tun oder lassen?

In den Blogartikeln „Meditation – worum geht es da eigentlich genau?“ und „Formen der Meditation – Teil 1“ gehe ich sehr detailliert auf Meditation, ihre mannigfaltigen positiven Effekte und die konkrete Praxis ein – Link zu den Beiträgen siehe Shownotes. Anbei deswegen nur noch einmal eine knappe Einführung:

  • Suche dir einen ruhigen Ort, an den du dich zurückziehen kannst
  • Nimm eine für dich bequeme Haltung ein – das kann im Sitzen auf dem Boden, auf einem Stuhl, auch im Liegen sein (bei letzterem besteht aber erhöhte Einschlafgefahr). Ein gerade Haltung zum frei und entspannt Atmen ist wichtig.
  • Wenn du magst, stell dir einen Wecker für zum Start 10, dann 15 Minuten – so schaust du nicht ständig nach der Zeit
  • Schließe entspannt deine Augen
  • Fühle noch einmal in deinen Körper: sitzt/liegst du gut, so dass du eine Zeit in der Position verweilen kannst?
  • Atme nun entspannt tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Wiederhole das noch 1, 2 Mal und lasse beim Ausatmen den restlichen Druck des Alltags über deinen Körper in den Boden abfließen
  • Noch einmal ein durch die Nase und aus durch den Mund
  • Ab jetzt atmest du nur noch durch die Nase ein und aus
  • Sitze entspannt und beobachte, wie dein Atem durch deine Nasenlöcher ein- und ausströmt
  • Du bleibst mit deiner Aufmerksamkeit die gesamte Zeit beim Atem
  • Nach einer gewissen, im Zweifelsfall sehr kurzen Zeit kommt der erste Gedanke in dir auf, der uns von der Übung ablenken will, der vorgibt wichtig zu sein
  • Sobald du das merkst nimm den Gedanken wahr und lassen ihn dann wieder ziehen, widme deine Aufmerksamkeit wieder deinem Atem
  • Und beim nächsten Gedanken verfahren wir genauso und beim nächsten und beim nächsten

Sicher werdet ihr feststellen, was sich da alles plötzlich an unterschiedlichsten Themen und Anforderungen an euch einstellt. Ein ganz schönes, unsortiertes Durcheinander, nicht wahr? Und sind die Themen gerade wirklich sooo wichtig?Und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht einen Gedanken nach dem anderen ziehen zu lassen indem ihr euch wieder eurem Atem zuwendet? Das ist möglich, nicht wahr? Es braucht etwas Übung, aber es wird leichter und leichter. Ärgert euch also nicht, wenn ihr immer wieder mit euren Gedanken abgedriftet seid. Anfangs überdauert die Ruhe vielleicht nur wenige Sekunden und schon zieht der nächste Gedanke unsere Aufmerksamkeit auf sich. Mit der Zeit jedoch weitet sich dieser Zeitraum aus. Diese Basisübung zeigt also:

  • Ihr könnt euch entscheiden, mit was ihr euch gedanklich beschäftigt
  • Ihr könnt eure Gedanken bewusst wahrnehmen und dann entscheiden, was ihr mit ihnen machen wollt
  • Ihr könnt sie loslassen, was zu einer gewissen Distanz zu ihren Aussagen führt
  • Und vor allen Dingen: Es handelt sich bei ihnen nicht um die ultimative Wahrheit, sondern nur um Gedanken wie sie dir täglich tausendfach durch den Kopf gehen.
  • Du kannst den Gedanken aktiv eine Bedeutung geben und so nach ihnen handeln oder eben nicht

Ich empfehle euch: Testet es aus, es ist eine sehr tiefgehende Erfahrung. Meditation hat längst Eingang in das Leben vieler Menschen gehalten und hat nichts mit Esoterik oder irgendeinem sonderbaren Kram zu tun.

Mind Mapping – eine weitere Übung Gedanken zu betrachten

Wand voller beschrifteter Pots its
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Eine weitere, sehr einfach Übung deine Gedanken mit mehr Distanz zu betrachten und so wieder ans Steuer zu kommen ist das Mind Mapping. Wenn sich wieder einmal alles in deinem Kopf dreht und dich herunter zu ziehen droht: Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe das Gedankenwirrwarr über dich und was du nicht kannst, nicht darfst, nicht verdienst etc. auf. Lass alles raus bis nichts mehr kommt. Leg es für ein paar Minuten zur Seite, schnapp etwas Luft oder wonach dir gerade ist. Dann schau dir deine Notizen noch einmal in Ruhe an.
So ins Außen transferiert und durch die Ballung an z.T. abstrusen Behauptungen entsteht eine Distanz zu den Aussagen, so dass wir sie besser infrage stellen und ihre Absurdität erkennen. Oftmals kommt bei der Betrachtung eine Betroffenheit, auch Traurigkeit hoch: All das denke ich z. T. über mich? Kein Wunder, dass mein Leben dann so aussieht, ich mich wieder und wieder so behandeln lasse. Halte einen Moment inne, fühle mit und für dich und lass es langsam, langsam in dir hochkommen: SO NICHT MEHR!

2. Gedanken etwas entgegensetzen, sie steuern und neu ausrichten

Nachdem wir gelernt haben uns dem ständigen Gedankenfluss in unserem Kopf und auch den individuellen, sabotierenden Gedanken gewahr zu werden, gilt es nun, ihnen etwas entgegen zu setzen. Wie in der Meditation können wir auch im Alltag Gedanken ziehen lassen und uns auf positive und neue Ziele ausrichten. Die Frage ist immer: Was will ich von meinem Leben? Wo will ich hin und was hilft mir dabei? Wenn ich mich täglich klein mache, mir jede Fähigkeit abspreche, nur Grenzen sehe: Wie weit werde ich mit dieser Blickrichtung kommen?

Eine persönliche Erfahrung: Ich selbst kenne das dieser Tage sehr gut. Nur weil ich Coach bin, Psychologie studiert habe, mich ständig auf dem Bereich weiterbilde und mich schon viel mit mir beschäftigt habe, heißt das nicht, dass die kleinen Monster nicht auch bei mir täglich zu Besuch wären. Wo immer sie einen Ansatzpunkt sehen, greifen sie auch bei mir zu und immer einmal wieder lasse ich auch mich von ihnen für eine Zeit mitreißen. Zum Beispiel habe ich mir für den Aufbau von EXit! und meine Übergangsphase in weitere, neue Arbeitsbereiche einen Zeitraum eingeräumt, in dem ich sicher zuerst einmal gar nichts und dann erst wenig verdienen werde. Vielleicht kann ich davon nie leben. Das war mir klar und ich hatte vor Monaten meinen Frieden damit gemacht. Das war es mir alles wert um ins Neue zu gehen, meinen Herzensweg zu erkunden und hoffentlich final zu finden. Nun sind viele Monate vergangen seitdem ich mir das alles so schön gedacht habe. Für die Agentur kommt aktuelle kein Geld mehr in die Kasse, ich lebe von meinen Renten/Rücklagen und ich kann euch eins sagen: Jetzt fühlt sich das Ganze ab und an schon ganz anders an. Es gibt Momente, da habe ich wirklich Angst und in mir hämmern die Stimmen auf mich ein: Du wirst nie wieder finanziell auf die Beine kommen. Das alles hier interessiert doch niemanden! Was hast du dir dabei nur gedacht?! Und und und. Und ich kann euch sagen: Das fühlt sich wirklich schlimm an. Ich muss all meine Kräfte sammeln, mich klar mental ausrichten, um mich nicht komplett herunterziehen zu lassen. Immer wieder setze ich dem Ganzen ein klares STOPP entgegen. Wenn ich das nicht tue, gerate ich in einem Strudel und je tiefer es mich zieht, desto schwieriger ist es danach, mich wieder zurecht zu ruckeln, Mut und Zuversicht zu finden. Letzteres aber brauchen wir unbedingt für unseren Veränderungsprozess – und Kraft und Freude. Ohne all das kommen wir nicht durch diese kraftraubende und immer wieder auch beängstigende Phase. UND ich habe mich entschieden und ich will das Ganze so lange wie möglich mit all meiner Power vorantreiben. Sollte ich dann sehen, dass mich der Weg doch woanders hin führt, dann entscheide ich mich neu und  plane um. Das gestehe ich mir zu. Aber mich jetzt schon untergraben lassen oder aufgeben: NEIN! ALSO machen wir uns gemeinsam weiter ans Werk!:

Wir nehmen unsere Gedanken selbst in die Hand und richten uns neu aus:

Rodeoreiter
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  • Nimm die Zügel in die Hand:
    DU wählst jetzt deine Wahrheiten. Das heißt nicht, dass alle negativen oder kritischen Gedanken nun ignoriert werden. Es gibt durchaus Zusammenhänge, die wir erst regeln müssen, es kann für das ein oder andere Vorhaben noch das Geld fehlen, wir müssen zuerst noch dies und jenes lernen oder oder. Diese Einwürfe mögen uns nicht gefallen, aber sie sind gute Hinweise, die wir annehmen und regeln können. Es liegt immer daran, was wir aus all dem machen.
  • Am Ball bleiben:
    Bleib deinen Gedanken weiter auf der Spur, übe dich in Achtsamkeit ihnen gegenüber und darin mit ihnen zu arbeiten. Sie werden an sich keine Ruhe geben, die kleinen Tyrannen in unserem Kopf: Kommen sie erneut auf, so lass sie ziehen und wende dich wieder deinem Ziel zu. Denke in extremen Momenten an Hilfsmittel wie die Mind Map, nimm dir Raum für Rückzug, um wieder bei dir anzukommen. Genieße eine kurze Meditation und entwirre dich auf diese Art.
  • Im Körper sein:
    Es gibt Momente, da geben die Gedanken keine Ruhe und ein Argument nach dem anderen prasselt auf uns hernieder. Vielleicht passiert das sogar in einem Moment, in dem du das überhaupt nicht brauchen kannst. Dann komme mit deinem Gewahrsein in deinen Körper und zwar indem du ihn berührst. Knete z. B. leicht deine Hand, deine Ober- oder Unterarme, deinen Oberschenkel – alles, was in dem Moment unauffällig möglich ist. Sofort wird mehr Ruhe in deinem Kopf eintreten. Das liegt an dem Zusammenhang, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht parallel den Gedanken und den Körperempfindungen widmen können. Probiere es aus!
  • Auch physische Gesten können dein Nein und Gedankenzusammenhänge tiefer in dir verankern:
    Kommen sie wieder auf, strecke einen deiner Arme und seine Handflächen vor dir aus, als würdest du jemand abhalten wollen, der auf dich zukommen. Unterstütze das Ganze indem du deutlich „STOP!“ aussprichst, „Nicht mehr mit mir!“. Übe das immer wieder, wenn du allein bist. Spüre der Klarheit und Stärke, die du in diesem Moment auch physisch in dir fühlst immer wieder nach, deinem klaren Willen, deiner Kraft. So setzt sich dein klares Nein auch tief in deinem Körper und unterstützt dich von dort aus. Später brauchst du die Geste gar nicht mehr machen, nichts mehr aussprechen. Das gute Körpergefühl, Erinnerung und die Klarheit kommen trotzdem auf.
  • Insgesamt ist ein neues Bewusstsein deinem Körper gegenüber sehr wichtig.
    Er zeigt uns oft schon früher die rote Karte, bevor wir gedanklich überhaupt begriffen haben, dass etwas schiefläuft, uns nicht guttut. Wie fühlt er sich z. B.  gerade an? Verspürst du irgendwo einen besonderen Druck, spürst du Anspannungen in deinem Körper und wenn ja, fühle in diese Stelle hinein. Was denkst du woher dieses Gefühl kommt? Was ist dir heute oder die Tage passiert, das dich hat zusammenfahren, dich anspannen lassen? Tritt im Alltag in bestimmten Situationen immer wieder ein körperliches Unwohlsein bis Schmerz auf, nimm die Empfindung wahr, geh ihr nach: Wann ist das Gefühl entstanden, was ist passiert? Man sagt nicht umsonst „Etwas liegt mir im Magen“, „Das schlägt mir an die Nieren“ oder oder.

Das als erste Beispiele zum neuen Umgang mit dir und deinen Gedanken. Bevor wir aber zum Thema „neues Verhalten“ übergehen, kommen zwei Punkte, die mir noch besonders wichtig sind:

Gefahrenzone früher Morgen und abends vor dem Schlafengehen

©Photo by Mathilde Langevin on Unsplash

Es gibt Zeiten, zu denen unsere Glaubenssätze eine besondere Schlagkraft haben und besonders massiv auftreten. Dabei handelt es sich um den frühen Morgen und den späten Abend. Bei ersterem sind wir noch nicht ganz bei uns, gleiten aus dem Schlaf heraus, bei letzterem gehen wir langsam gen Nachtruhe über, sind oftmals erschöpft vom Tag. In diesen müden Zuständen sind wir Infiltrierungen gegenüber besonders anfällig, weil einfach noch nicht ganz bei uns. Bevor wir uns der Einflüsterungen erst wirklich bewusst sind, haben diese oft schon die Überhand gewonnen und uns fest im Griff. Resultat ist grübelnd im Bett liegen zu bleiben, mit Weltuntergangsszenario im Kopf den Tag zu beginnen bzw. abzuschließen, nicht einschlafen zu können. Was kann man dagegen z. B. tun:

  • Am frühen Morgen: Aufstehen direkt nachdem der Wecker geschellt hat und in Bewegung kommen. Nicht grübelnd im Bett liegenbleiben. Ein Dusche nehmen, vielleicht sogar Wechseldusche, denn das belebt besonders. Seife und vielleicht später auch creme dich ausgiebig ein, tu dir Gutes. Etwas Morgensport, denn den Körper zu spüren nimmt den dunklen Gedanken Raum. Überlege dir, was du diesen Tag erreichen willst, was dir wirklich am Herzen liegt. Setz dir kleine Ziele und Belohnungen. Fokussiere dich.
  • Eine Übung für den Abend: Schreibe dir vor dem Schlafengehen auf, was du heute Gutes erreicht hast, wo bist du stolz auf dich und wofür bist du heute dankbar? Was an Schönem ist dir widerfahren? Fühle tief hinein und genieße die Gedanken. So schläfst du erfüllt ein und wachst positiver auf. Wichtig: Es muss nicht immer etwas Riesiges sein, was passiert ist. Ein kleines Lächeln, das einem unerwartet geschenkt wird, kann einen ganzen Tag verändern – auch eins, das DU jemand anderem schenkst.

Denken in Chancen, Möglichkeiten und Lösungen

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Jetzt werden uns die Zugriffe unserer alten Glaubenssätze endlich bewusst, aber was nun? Wir nehmen ihnen zusätzlich den Raum indem wir den alten Überzeugungen nun einen neuen, konstruktiven Fokus entgegensetzen. Es geht nicht mehr länger darum, was wir nicht dürfen, können, sollen. Wann immer wir uns bei diesen Gedanken ertappen, setzen wir ihnen klar entgegen über welche Ressourcen wir verfügen, was wir bereits erreicht haben, was der nächste machbare Schritt ist etc. Wir kontern mit unserem klaren Ziel, mit neuen Lösungsansätzen, Menschen, die uns unterstützen. Es wird eine Zeit dauern, bis diese Vorgehensweise in Fleisch und Blut übergeht, bleibt am Ball. Um neue Routinen im Gehirn zu etablieren, braucht es mindestens 21 Tage. Auch danach muss sich das Ganze weiter setzen, aber es wird leichter. Achtet darauf, dass euer Konter nicht nur im Kopf stattfindet: Fühlt hinein, in das, was ihr schon erreicht habt, wie es sein wird, wenn ihr ein Etappenziel erklommen habt. Lasst Freude aufkommen in Herz und Körper. Dadurch setzt sich das Erfolgserlebnis tiefer in euch, wird erinnerbar und lädt deinen Zielmagnet noch mehr auf. Unseren Widersachern nehmen wir so Stück für Stück die Power.

3. Verhalten bewusst steuern

Wie schon angesprochen reicht es nicht nur die Gedanken umzustellen, dem Ganzen müssen auch Taten folgen. Nur so verändert sich euer Leben wirklich nachhaltig. Wie kann das konkret aussehen?

  • Etabliere neue Routinen wie die oben angesprochenen Gedanken am frühen Morgen und abends ein Tagebuch zu schreiben. Lass das zu einer täglichen Übung werden – nicht nur, wenn es dir gerade nicht gut geht. Wenn wir uns im Alltag nicht an das ein oder andere uns fördernde Ritual gewöhnt haben, fällt es uns in schwierigen Zeiten meistens erstrecht nicht ein.
  • Finde deine Form der Meditation, um dich weiter in der Beobachtung und Lenkung deiner Gedanken zu üben – das kann auch Sport sein.
    Wie ist dein Umgang mit dir selbst? Achte darauf, dass du liebe- und verständnisvoll mit und über dich sprichst. Worte schaffen Wirklichkeit. Wenn du dir ständig erzählst, dass du nichts richtig kannst, wird sich das auf dein Verhalten und dein Lebensgefühl massiv auswirken. Wende deinen Blick ab von all deinen vermeintlichen Misserfolgen und Fehlern hin zu dem wunderbaren Wesen, das du bist. Du verfügst bereits über so viel Lebens-/Erfahrung und Fähigkeiten. Gehe doch genau jetzt einmal in dich – falls du nicht gerade Auto fährst o. ä. – und beantworte mir folgende Frage: Was findest du so richtig toll an dir? Worauf bist du stolz? Und nein, es kann nicht sein, dass du keine einzige Antwort darauf hast! Geh tiefer und vor allen Dingen habe Mut zu dir! Und am besten schreib es dir auf und lege das ganze an eine Stelle, an der du sehr oft vorbeikommst.
  • Gibst du dir genug Raum, um auf dich zu achten, dir Gutes zu tun? Plane Ruhezeiten, Urlaube, Erholungsmomente für dich ein. Tu dir Gutes, sei es dir Wert! Wie sollen andere uns wertschätzen, wenn wir uns selber schlecht behandeln? Alles beginnt bei uns selbst.
  • Achte auf deine Gesundheit, deinen Körper. Schickt er dir erste Signale, fühlst du dich mehr und mehr erschöpft? Werden auch deine Gedanken dunkler und dunkler? Setze einen Stop und gehe in dich: Was ist die Ursache? Ruft dich deine Seele und vor allen Dingen: Was änderst du, bevor es zu spät ist?
  • Suche dir in schwierigen Phasen zusätzlich Unterstützung von Profis wie Coaches oder Therapeuten. Freunde und Familie sind wichtig. Ab und an braucht es einen Profi um uns aus alten, tiefsitzenden Überzeugungen und Verhalten herauszuholen, unseren Weg zu unterstützen. Unsere Umwelt ist oft zu sehr mit uns verstrickt, will uns mit Feedback nicht verletzten oder hat ihre eigenen Vorstellungen von uns, so dass sie nicht immer die neutralsten Ansprechpartner sind.
  • Externe Unterstützung ist im Zweifelsfall auch ein gutes Stichwort für Menschen in toxischen Beziehungen. Eigentlich ist offensichtlich, dass es dir mit deinem Partner, deiner Partnerin nicht gut geht. Manchmal weißt nur du davon, denn aus Angst, Scham, vielleicht denkst du sogar, du bist selber schuld etc. teilst du deine Sorgen nicht mit anderen. Ab und an schlägt schon deine Umwelt Alarm. So unumstößlich eine Trennung sein mag, so unmöglich kann es sich für die Betroffene/den Betroffenen anfühlen, sich aus der Verbindung zu lösen. Hier wirken alte psychische Strukturen und Zusammenhänge, die allein oftmals nicht zu durchschauen und schon gar nicht zu durchbrechen sind. Hol dir Hilfe!
  • Und last but not least: Komm in Bewegung! Hör auf Veränderung auf morgen oder übermorgen zu verschieben. Überlege dir stattdessen was der erste mögliche Schritt ist? Was geht doch schon? Jeder kleine Erfolg gibt mehr Boden unter den Füßen, zeigt dir konkret, dass du es kannst und nimmt den alten Glaubenssätzen den Wind aus den Segeln. Ich weiß, dass ich immer sage: Alles beginnt in dir. Aber irgendwann müssen Gedanken und Worten letztendlich auch Taten folgen, sonst findet Veränderung nur in deinem Kopf statt. Aber irgendwann soll das Baby doch auch auf die Straße oder 😉 Sei liebevoll zu dir, gestehe dir dein Tempo zu, aber mach es: Los geht’s!

Eine Startübung zum Abschluss

So, das war nun auch wieder einiges an Input. Nimm dir Raum, so dass sich alles setzen kann. Fühl hinein, was vielleicht ein gangbarer Weg, eine brauchbare Stütze für dich sein könnte? Experimentiere und fang somit an, dich und deine Herzensziele anzunehmen und umzusetzen.

In Blogartikel und Podcast #8, Teil 1 zum Thema Selbstboykott, hatte ich euch schon folgende Aufgabe mit auf den Weg gegeben: Da der erste Schritt von Veränderung der der Bewusstwerdung ist, bitte ich euch: Hört oder lest (siehe Blogartikel & Verlinkung in den Shownotes) noch einmal in die einzelnen Formen der Selbstsabotage hinein und spürt fürs Erste einmal nur nach: Kommt euch das ein oder andere bekannt vor? Ist euch das vielleicht auch schon passiert? Einmal, öfter oder ständig? Welche Erscheinungsform beeinflusst euer Leben am schlimmsten – und wo wird das hinführen, wenn du dem keinen Einhalt gewährst?

Nun kommt Teil 2 der „Hausaufgabe“, sorry, aber ihr wolltet hier doch siiicher nicht einfach passiv nur zuhören? Wenn einen – oder in dem Fall dich – ein Thema irgendwie anspricht, Interesse weckt, dann hat es meistens etwas mit uns selber bzw. dir zu tun.
Also und zum Start: Welche 1, 2 Formen der Selbstsabotage habt ihr bei euch festgestellt? Bei welcher der Übungen hat es klick gemacht, welche fühlt sich zum Start gut an? Dann bearbeitet mit ihr die erste Form oder Formen eures Selbstboykotts. Sammelt Erfahrungen, experimentiert, seid wachsam.

Ich würde mich sehr über Feedback, Anregungen und gerne auch Fragen von euch freuen – per Mail, als Kommentar unter dem Artikel bzw. Podcast. Ohne eure Rückkopplung kann ich meine Artikel und Podcasts nicht weiterentwickeln, auf euch zuschneiden. Merci also schon jetzt dafür.

Der Podcast #9

Links & Empfehlungen

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